Fiese Betrugsmasche mit der Kleinanzeigen Bezahlfunktion

Veröffentlicht: 14.01.2025
imgAktualisierung: 14.01.2025
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 2 Min.
14.01.2025
img 14.01.2025
ca. 2 Min.
Erschrockene Frau hält Smartphone mit QR-Code hoch.
Erstellt mit Dall-E
Die integrierte Bezahlfunktion von Kleinanzeigen soll für mehr Sicherheit sorgen, doch Kriminelle machen sich dieses Vertrauen zu Nutzen.


Der Marktplatz Kleinanzeigen wird vor allem von Privatpersonen genutzt, doch auch einige professionelle Verkäufer:innen oder auch Sammler:innen tummeln sich in der bunten Welt voller Inserate. Um diesen eine sichere Einkaufserfahrung zu bieten, gibt es Funktionen wie „Sicher bezahlen“ und auch den „Direktkauf“.

Eine Leserin von OnlinehändlerNews wies uns nun auf eine perfide Betrugsmasche hin. Kriminelle täuschten dabei vor, die Bezahlfunktion zu nutzen und versandten einen QR-Code. Doch statt eine Zahlung zu erhalten, wurde ihr Konto mit einer hohen Summe belastet.

Gefälschter QR-Code im Kleinanzeigen-Design

Den Anfang eines nahezu jeden Kaufs auf Kleinanzeigen macht eine Nachricht. Im Falle der betrogenen Nutzerin wurde Interesse an einem gebotenen Artikel gemeldet. Um Vertrauen aufzubauen, bot der Interessent auch direkt die Nutzung der Bezahlfunktion an. Jedoch: Statt diese tatsächlich zu nutzen, schickte er einen Screenshot eines QR-Codes. Angeblich wurde er vom System hierzu aufgefordert und die Verkäuferin sollte ihr Geld jetzt über diesen erhalten.

Der QR-Code selbst kommt erstaunlich glaubwürdig daher und ist im gleichen Grünton wie das Kleinanzeigen-Logo gehalten. Sogar das „K“ aus dem Logo suggeriert hier ein offizielles Design des Codes. Eingebettet in eine an den konkreten Kauf angelegte Oberfläche, wirkt der Screenshot also durchaus vertrauenserweckend.

Screenshot, OHN-LeserinDie Krux ist jedoch: Es handelte sich eben nur um ein innerhalb des Nachrichtenverlaufs gesendetes Bild eines QR-Codes. Zudem lenkte der Scan des Codes auf eine weitere Website, auf welcher das Opfer sich dann mit ihren Bankdaten einloggen sollte. Das Konto wurde dann mit 1.600 Euro belastet. Ein direkt auf der Seite integrierter Service-Chat versicherte, dass es sich hierbei um eine Kontenverifizierung handele, und das Geld binnen zwölf Stunden zurückgebucht würde. Dazu kam es jedoch nie. 

So schützt man sich beim Kleinanzeigen-Kauf

Dem Marktplatz sind diese und ähnliche Betrugsmaschen hinreichend bekannt und er bietet zahlreiche Hilfestellungen, damit Nutzer:innen sich schützen können. So gibt ein Unternehmenssprecher gegenüber OnlinehändlerNews an: „Grundsätzlich ist Vorsicht geboten, wenn ein Interessent oder Verkäufer versucht, die Kommunikation von der Plattform zu lenken oder behauptet, zusätzliche Daten zu benötigen.“

Zudem können die folgenden Hinweise helfen:

  • Kleinanzeigen sendet im Zusammenhang mit der Bezahlfunktion keine SMS, Messenger-Nachrichten oder QR-Codes
  • Sicher Bezahlen findet ausnahmslos innerhalb der Kleinanzeigen-App beziehungsweise auf der Website statt
  • Die Smartphone-Einstellung, QR-Codes nach Scan automatisch zu öffnen, sollte deaktiviert werden. Stattdessen sollte man sich immer zuerst die Ziel-Adresse anzeigen lassen. Im vorliegenden Fall handelte es sich um eine Adresse mit deutlichen Schreibfehlern.
  • Ein vertrauenswürdiger Zahlungsanbieter bucht kein Geld ab, um Geld auszuzahlen. Bei einem derartigen Vorgehen sollte man sich umgehend mit seiner Bank in Verbindung setzen und versuchen, die Zahlung rückgängig zu machen.

Veröffentlicht: 14.01.2025
img Letzte Aktualisierung: 14.01.2025
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Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Expertin für Nachhaltigkeit

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