Fast die Hälfte der kleineren Unternehmen verzichtet auf Cyberversicherungen

Veröffentlicht: 16.05.2025
imgAktualisierung: 16.05.2025
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 2 Min.
16.05.2025
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Person vor einem Laptop. Über dem Laptop sind ein Schloss und ein Screen visualisiert.
fasaibudkaew@gmail.com / Depositphotos.com
Eine Studie des ZEW zeigt, dass mehr Unternehmen auf Cyberversicherungen setzen, doch kleine Firmen machen einen gefährlichen Fehler.


Digitalisierung bringt eine große Spannbreite an Vorteilen für Unternehmen, gleichzeitig wachsen die Risiken Opfer von Cyberangriffen zu werden. Das ZEW, Leibniz Zentrum für Europäische Wirtschaftsförderung, untersuchte nun die Verbreitung von Cyberversicherung innerhalb verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen.

Dabei zeigte sich, dass vor allem kleine Unternehmen in fast der Hälfte der Fälle (46 Prozent) auf eine Versicherung verzichten. Doch gerade hier liegt die Gefahr: denn auch Kriminelle wisse, dass hier mit weniger Aufwand viel zu holen ist.

Vor allem Medienunternehmen sind selten versichert

Die Untersuchung des ZEW schaute auch auf den Branchenvergleich. Dabei zeigten sich vor allem Mediendienstleistungsunternehmen deutlich unterversichert: 17 Prozent sind aktuell nicht versichert, planen dies aber. Aber eine deutliche Mehrheit von 57 Prozent plant in naher Zukunft keine Cyberversicherung abzuschließen.

Das komplette Gegenteil liefert die Chemie- und Pharmabranche, bei der mit 58 Prozent der größte Teil bereits über eine entsprechende Versicherung verfügt. Auch im Bereich Information, Kommunikation und Technologie (IKT) ist mit 47 Prozent immerhin fast die Hälfte abgesichert.

Absicherung auch eine Kostenfrage

Natürlich spielen bei Zusatzdienstleistungen wie Versicherungen auch wirtschaftliche Faktoren eine Rolle. Unter dem Gesichtspunkt wundert es nicht, dass vor allem große Unternehmen mit 100 oder mehr Beschäftigen auf Cyberversicherungen setzen. Zwei Drittel der Großunternehmen gaben an, eine solche zu haben. Bei den mittleren Unternehmen zwischen 20 und 99 Angestellten sind es immerhin 59 Prozent.

Unternehmen unter 20 Angestellten verfügen häufig nicht über die entsprechenden Mittel für einen Abschluss. Jedoch wissen dies natürlich auch kriminelle Banden, die mittlerweile verstärkt Unternehmen ohne hinreichenden Schutz angreifen. Wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) in einem Lagebericht Ende 2024 veröffentlichte, werden kleine Unternehmen dabei immer öfter Opfer großangelegter automatisierter Angriffswellen.

Eine Cyberversicherung bietet bei diesen natürlich keinen aktiven Schutz, hilft aber die Kosten im Schadensfall zu reduzieren und unterstützt bei der Schadensbehebung. Kleine und mittelständische Unternehmen sollten auf keinen Fall untätig bleiben. Wenn das Budget knapp ist, sollte zumindest eine Wahl zwischen entsprechendem Schutz und Personal oder einer Versicherung getroffen werden. Auf beides zu verzichten, kann enorme finanzielle Schäden nach sich ziehen. 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 16.05.2025
img Letzte Aktualisierung: 16.05.2025
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Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Expertin für Nachhaltigkeit

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