Vor dem Landgericht Düsseldorf startete am Dienstag ein Prozess gegen drei Männer, die  durch Steuerhinterziehung und den Scheinverkauf von AirPods 93 Millionen Euro erwirtschaftet haben sollen. Angeklagt wurden sie wegen bandenmäßiger Steuerhinterziehung in besonders großem Ausmaß.

Europaweites Netzwerk an Scheinfirmen

Die Angeklagten errichteten innerhalb von drei Jahren ein europaweites Netzwerk an Scheinfirmen. Während die Kopfhörer nicht tatsächlich den Besitzer wechselte, wurde sie auf dem Papier vielfach weiterverkauft. Die Täter nutzten Regelungen zur Umsatzsteuer aus, konkret den Vorsteuerabzug. Die Umsatzsteuer wurde vom Finanzamt zurückgefordert, im Anschluss wurde allerdings nie Umsatzsteuer an den Fiskus gezahlt. Durch zahlreiche Käufe und Verkäufe wurden so insgesamt 93 Millionen Euro Steuern hinterzogen. 

Nur ein Angeklagter zur Aussage bereit

Von den drei Angeklagten war lediglich einer bereit, eine Aussage zu machen. Laut Staatsanwaltschaft hatte dieser kaum Kenntnis vom Ausmaß des Betruges, wie LTO meldet. Als Geschäftsführer einer Firma in Budapest fungierte er als Zwischenhändler und erhielt 500 bis 1.000 Euro im Monat. Nach zwei Jahren sei er aus dem Geschäft wieder ausgestiegen. 

Aufgefallen ist der Betrug in einem anderen Ermittlungsverfahren. Die Menge von 600 Millionen verkaufter Geräte war auffällig hoch. 

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