KI-Bluff aufgeflogen: Start-up-Gründer droht Haftstrafe

Veröffentlicht: 22.04.2025
imgAktualisierung: 22.04.2025
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 1 Min.
22.04.2025
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Leere Schreibtische mit Computern. Davor stilisierte geometrische Elemente.
Wavebreakmedia / Depositphotos.com
Menschliche Fließbandarbeit statt bahnbrechender KI-Innovation. Jetzt steht der CEO hinter der Shopping-App Nate vor Gericht.


Das US-amerikanische Start-up Nate versprach einen universellen Checkout für praktisch alle Online-Shops der Welt. Hinter der Fassade versteckt arbeiteten jedoch Callcenter-Angestellte auf den Philippinen die Bestellungen manuell ab. Der Gründer und CEO des Start-ups, Albert Saniger, wird in den USA jetzt wegen Betruges verklagt, wie der Independent berichtet

Die ultimative E-Commerce-Anlaufstelle

Die Shopping-App Nate sollte den E-Commerce revolutionieren. Statt Hunderte verschiedene Online-Shops mit verschiedenen Bezahloptionen durchwühlen zu müssen, sollte man einfach auf „Kaufen“ klicken können. Die vermeintliche KI übernahm den Rest und verband hinterlegte Zahlweisen, Adressen und Größenangaben mit den möglichen Shops.

Das Projekt lockte mit Coatue, Forerunner Ventures und Renegade Partners namhafte Investoren an. Coatue investierte zuvor beispielsweise in ByteDance, DoorDash oder Spotify. Insgesamt konnte das 2018 gegründete Start-up über 50 Millionen US-Dollar einsammeln – Geld, mit welchem die Geber eigentlich echte technologische Entwicklung unterstützen wollen.

Bereits 2022 deckte das Magazin The Information auf, dass es sich bei der angeblichen Tech-Innovation um Vertragsarbeiter:innen in einem Callcenter auf den Philippinen handelte. 

Gründer droht bis zu 40 Jahre Haft

Eine Untersuchung des FBI bestätigte die Enthüllungen. Vor dem Bezirksgericht von New York wurde Saniger jetzt wegen Wertpapierbetrugs sowie Überweisungsbetrug verklagt. Die Höchststrafen beider Anklagepunkte belaufen sich auf jeweils 20 Jahre Gefängnis.

Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, mahnt der amtierende Staatsanwalt an, wie die Irreführung der Investoren nicht nur deren Gelder veruntreute, sondern auch Skepsis gegenüber ernstzunehmenden Tech-Start-ups auslöste. 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 22.04.2025
img Letzte Aktualisierung: 22.04.2025
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Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Expertin für Nachhaltigkeit

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