Google startet KI-Suche in Deutschland: So ändern sich die Suchergebnisse

Veröffentlicht: 27.03.2025
imgAktualisierung: 27.03.2025
Geschrieben von: Hanna Behn
Lesezeit: ca. 3 Min.
27.03.2025
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Google-Logo an Gebäudefassade
Skorzewiak / Depositphotos.com
Suchergebnisse bei Google werden nicht mehr nur Links zu Websites sein. Antworten auf Suchanfragen werden stattdessen KI-generiert.


Google hat bereits seit Mai des letzten Jahres den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in den Ergebnissen seiner Suchmaschine ausgebaut: Das Tool „Übersicht mit KI“ wurde zunächst nur in den USA eingeführt, ab sofort steht es auch Nutzer:innen in Deutschland und weiteren europäischen Ländern zur Verfügung. Dazu zählen Belgien, Irland, Italien, Österreich, Polen, Portugal, Spanien sowie die Schweiz – allerdings ist die Funktion zunächst nur in den Sprachen Deutsch und Englisch verfügbar.

Grund für den Ausbau der KI-generierten Suche ist das Nutzerverhalten: „Die Einführung von Übersicht mit KI hat dazu geführt, dass die Google Suche stärker denn je genutzt wird und die Nutzer:innen zufriedener mit den Ergebnissen sind“, erläutert Hema Budaraju, Senior Director im Bereich Product Management Search bei Google. Die Funktion sorge auch dafür, dass Nutzer:innen mehr unterschiedliche Websites entdecken und besuchen, beobachtete der Tech-Konzern.

So funktioniert Googles KI-Suche

Antworten auf eine Suchanfrage werden mithilfe generativer KI erstellt. Voraussetzung für die Sichtbarkeit des KI-Tools in der Suche ist, dass man die Google-Suche mit eingeloggtem Google-Konto aufruft. Dahinter steckt, dass Nutzer:innen mindestens 18 Jahre alt sein müssen, um die KI-generierten Inhalte sehen zu können.

Nicht auf jede Anfrage antwortet KI. „Wenn unsere Systeme feststellen, dass eine Übersicht mit KI für euch aktuell hilfreicher sein könnte, als ein übliches Google Suchergebnis, zeigen wir euch diese an“, erläutert Google auf seinem Unternehmensblog. Also beispielsweise, wenn man schnell Informationen aus verschiedenen Quellen zusammenstellen möchte.

Ein KI-erzeugtes Suchergebnis kann zum Beispiel wie folgt aussehen:

Dennoch ist bei den Suchergebnissen auch Vorsicht geboten, räumt Google auf seinen Support-Websites ein: „Antworten der Übersicht mit KI können fehlerhaft sein und sollten überprüft werden“, heißt es. Stete Evaluierungen und Tests sollen dem entgegenwirken, im Hinblick auf die Faktentreue habe man bereits erhebliche Verbesserungen erzielt. Nutzer:innen können zudem Feedback zu den Ergebnissen geben.

Löst KI die Link-Listen in der Google-Suche komplett ab?

Die Suchergebnisse sollen aber nicht nur Text, sondern auch prominente Links zu Websites enthalten, damit Nutzer:innen sich weiter informieren können. „Übersicht mit KI“ gilt als eine Kernfunktion in der Google-Suche. Es ist aber trotzdem möglich, sich stattdessen die typischen, Link-basierten Suchergebnisse anzusehen. Allerdings ist dazu etwas Aufwand nötig: Nach einer Suche muss dazu der passende Filter ausgewählt werden. So lassen sich dann nur textbasierte Links anzeigen.

Die KI-Ergebnisse werden die Google-Suche also ziemlich verändern. In den USA testet Google derzeit auch eine reine KI-Suche. In dieser werden die Inhalte auf eine Suchanfrage ausschließlich per KI generiert, quasi wie bei ChatGPT, aber mit gewohnter Sucheingabe. Dabei ersetzen die KI-Suchergebnisse zunächst die typischen blauen Link-Listen auf der Ergebnisseite. Dennoch sollen die KI-Antworten auch Links auf Websites mit weiterführenden Informationen enthalten.

Wenn sich die Ansicht in der organischen Suche immer mehr wandelt, bleibt auch die Frage, wie sich die organische Suche künftig beispielsweise bei Informationen zu Produkten und Online-Shops verhält. Schon jetzt werden vor allem kleine Unternehmen und Online-Shops kaum gefunden, wenn diese nicht beworben werden. Anzeigen sollen bei der KI-gestützten Suche künftig oberhalb und unterhalb der KI-Übersicht erscheinen, „vorausgesetzt sie sind für die Suchanfrage sowie den Inhalt von Übersicht mit KI relevant“, schreibt Google im Blogpost. In den USA werden Anzeigen auf Mobilgeräten teils auch innerhalb der Übersichten ausgespielt.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 27.03.2025
img Letzte Aktualisierung: 27.03.2025
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Hanna Behn

Hanna Behn

Expertin für Handel & Unternehmertum

KOMMENTARE
1 Kommentare
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cf
28.03.2025

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Da stellen sich irgendwie gleich mehrere Fragen: Lohnt es sich überhaupt noch einen Blog mit hochwertigen Texten in einem Shop zu pflegen, wenn die Ki sich auf Fragen so oder so irgendwas zusammenhalluziniert? Ist das dann nicht auch ziemlich gefährlich, denn viele glauben ja jeden Mist - und wenn die Ki irgenwelchen quatsch von sich gibt, nutzt auch der Hinweis von google nichts, dass man es prüfen soll, denn wie soll man prüfen, wenn die Suchergebnisse von der Ki erzeugt sind und man nichts anderes (wie z.B. Bücher) mehr kennt, außer google? Meinung: Vermutlich werden dann künftig (wie beinahe jetzt schon) nur noch Produkte von amazon angezeigt und die vielen kleinen Shops ohne großes Werbebudget sind dann raus. Na, das hat zumindest den Vorteil, dass man nicht mehr so viel in SEO investieren muss wenn google ja jetzt soooo schlau ist.