Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) bringt in vielen Jobs echte Erleichterungen mit sich. Doch viele Branchen fürchten auch, durch die Technologie ersetzt zu werden. Gerade in der Kreativindustrie, sei es das Schreiben von Büchern, das Bearbeiten von Bildern oder Sprachaufnahmen – all das kann KI bereits jetzt, und das deutlich günstiger.
Dass sich auch Musiker:innen ernsthafte Sorgen machen dürfen, zeigt ein aktueller Fall: Eine Band namens „The Velvet Sundown“ scheint aus dem Nichts gekommen und direkt zum mega Erfolg geworden zu sein. Mehr als 600.000 Hörer:innen auf Spotify, in weniger als einem Monat. Doch es gibt massive Zweifel daran, dass hier echte Menschen am Werk waren.
Nostalgie aus der Dose
Die Musik von „The Velvet Sundown“ hört sich an wie ein Mix aus Jefferson Airplane, Kansas und Fleetwood Mac – nur in generisch und austauschbar. Einen echten Hit, ein Song der hängenbleibt, sucht man vergeblich. Das erste Album „Floatig on Echoes“ erschien am 5. Juni, das zweite, „Dust and Silence“, bereits am 20. Juni. Eine starke Leistung könnte man meinen.
Doch seltsamerweise findet man auch in den sozialen Medien keinerlei Inhalte, die älter als vom 29. Juni 2025 sind. Erst seit wenigen Tagen wird hier also versucht eine virtuelle Identität aufzubauen für eine Band, die zuvor schlicht nicht existierte. Die besagte Identität besteht dabei jedoch aus eindeutig KI-generierten Bildern und Texten.
Das einzige, was hier infrage steht, ist, ob wenigstens an der Musik echte Menschen beteiligt waren?
Plant Spotify den großen KI-Coup?
Das Magazin Business Punk greift einige Diskussionspunkte auf, welche vorab auf Reddit diskutiert wurden. Denn was ebenfalls auffällig ist, ist der Umstand, wie diese gerade noch unbekannte Band auf 634.013 monatliche Hörer:innen sowie eine offizielle Verifikation seitens Spotify kommen kann. Im Reddit-Beitrag berichten Menschen, dass sie die Band in mehreren durch den Streamingdienst kuratierten Playlisten entdeckten.
Auch auf anderen Streamingportalen ist die Band gelistet. Bei YouTube finden sich immerhin noch 2.050 Kanal-Abos, bei Deezer kommt man schon nur noch auf 211 „Fans“ und bei Amazon Music sind es nur noch zehn Follwer:innen. Die Mutmaßung liegt also nahe, dass Spotify hier durchaus die Quelle des fragwürdigen Erfolgs ist und vielleicht auch etwas an den Zahlen getrickst hat.
Wie Business Punk betont, lassen sich durch eigene, KI-generierte Inhalte natürlich massiv Ausgaben sparen. Echte Künstler:innen wollen schließlich ungünstigerweise Tantiemen für ihre Werke. Spotify geriet bereits in der Vergangenheit in die Kritik, da der Dienst mit der Kreativität echter Künster:innen Milliarden verdient, diesen aber oft nur sehr geringe Anteile vom Gewinn auszahlt.
Kommentar schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben