ChatGPT bringt Traffic, aber kaum Conversions

Veröffentlicht: 23.10.2025
imgAktualisierung: 23.10.2025
Geschrieben von: Christoph Pech
Lesezeit: ca. 2 Min.
23.10.2025
img 23.10.2025
ca. 2 Min.
ChatGPT-App auf Smartphone
pavelyar105@gmail.com / Depositphotos.com
ChatGPT sorgt für Traffic auf Online-Shops, erreicht jedoch bei den Conversion-Raten nicht das Niveau von Google oder E-Mail-Marketing.


Eine aktuelle Studie der Universität Hamburg in Kooperation mit der Frankfurt School of Finance & Management zeigt: Der durch ChatGPT generierte Traffic für Online-Shops hat Potenzial, bleibt jedoch bei den Conversion-Raten deutlich hinter klassischen Marketingkanälen zurück.

Obwohl ChatGPT als eines der führenden großen Sprachmodelle für über 90 Prozent des E-Commerce-Traffics durch KI-basierten Content verantwortlich ist, stellt sich sein Gesamtvolumen im Vergleich zu traditionellen Plattformen wie der Google-Suche als gering heraus. Konkret: Der Traffic von ChatGPT fällt etwa 200-mal niedriger aus als der von Google, so Modern Retail.

Herausforderung I: Conversion-Raten

Die Untersuchung zeigt, dass sich die Conversion-Raten von durch ChatGPT generierten Besuchern im Laufe des zwölfmonatigen Studienzeitraums zwar verbessert haben, jedoch im Durchschnitt 13 Prozent unter denen von organischem Suchmaschinen-Traffic liegen. 

Um diese Schwäche zu adressieren, wurde von OpenAI die „Instant Checkout“-Funktion eingeführt. Diese neue Funktion ermöglicht es Nutzern, Käufe direkt innerhalb von ChatGPT abzuschließen, ohne die Plattform wechseln zu müssen. Experten sehen hierin eine vielversprechende Möglichkeit, den Kaufprozess zu vereinfachen und so die Conversion-Raten zu steigern. Durch die nahtlose Integration des Checkouts könnte der Kaufprozess beschleunigt und attraktiver gestaltet werden.

Herausforderung II: Vertrauen

Laut Christian Schulze, Studienleiter und Professor für Marketing, könne außerdem das fehlende Vertrauen der Verbraucher eine entscheidende Erklärung für die niedrigeren Conversion-Raten sein. Um langfristig wettbewerbsfähig zu sein, muss ChatGPT nicht nur die Benutzerfreundlichkeit steigern, sondern auch Sicherheitsbedenken ausräumen und die Wahrnehmung seiner Zuverlässigkeit verbessern. Bis dahin wird das Sprachmodell vor der Herausforderung stehen, mit etablierten Kanälen wie Google, E-Mail-Marketing oder Social-Media-Werbung im E-Commerce-Bereich zu konkurrieren.

Die Studie verdeutlicht, dass der Erfolg von ChatGPT im E-Commerce nicht allein von der Generierung von Traffic abhängt, sondern vor allem von der Optimierung der Conversion-Raten. Langfristig könnte das Sprachmodell eine wichtige Rolle im Marketing-Mix von Online-Shops spielen, doch bis dahin gibt es noch einige Hürden zu überwinden.

Veröffentlicht: 23.10.2025
img Letzte Aktualisierung: 23.10.2025
Lesezeit: ca. 2 Min.
Artikel weiterempfehlen
Christoph Pech

Christoph Pech

Christoph schreibt über KI, digitale Innovationen und Payment-Lösungen – immer mit einem Blick auf smarte Technologien.

KOMMENTARE
2 Kommentare
Kommentar schreiben

Robert
24.10.2025

Antworten

Das Geschäftsmodell von ChatGPT und ähnlichen Bots ist doch sehr durchschaubar: 1. Kostenloses Aussaugen und Verwenden von Inhalten aus dem Internet (die andere mit viel Mühe erstellt haben) 2. Daraus "Antworten generieren", auf Fragen, die Menschen bisher in Suchmaschinen gestellt haben 3. Suchmaschinen damit aus dem Markt verdrängen 4. Deren Werbegeschäft übernehmen Anders gesagt: Mit jeder Nutzung eines KI-Bots dieser Art, begeben sich alle Menschen mehr und mehr in die "Deutungshoheit" weniger und Selbständige und Unternehmen graben sich ihre Online-Geschäftsgrundlage in Suchmaschinen ab. Diese dürfen sie dann künftig gegen Bezahlung wieder bei ChatGPT & Co. einkaufen.
cf
24.10.2025

Antworten

Um in der EU zu funktionieren, muss ChatGPT dafür sorgen, dass der Checkout alle EU-Regularien einhält. Wenn die DAS hinbekommen, dann könnte es etwas werden. Aber Ki regelt das schon :-)