Ebay nutzt jetzt Kundendaten zum KI-Training – so widersprecht ihr

Veröffentlicht: 22.04.2025
imgAktualisierung: 22.04.2025
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 2 Min.
22.04.2025
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Ebay Logo auf Smartphone-Display
rafapress / Depositphotos.com
Bei Ebay trat jetzt die neue Datenschutzerklärung in Kraft. Diese greift auf umfangreiche Daten zum KI-Training zu.


Bereits Mitte März informierte der Marktplatz Ebay seine Kundschaft über Veränderungen innerhalb der Datenschutzerklärung. Die neue Erklärung trat nun zum Ostermontag in Kraft und beinhaltet unter anderem die Freigabe zur Nutzung zahlreicher personenbezogener Daten zum Training von Ebays künstlicher Intelligenz (KI).

Wie man dieser Freigabe auch jetzt noch widersprechen kann, klären wir im Folgenden.

Diese Daten nutzt Ebay künftig fürs KI-Training

Die Information versandte Ebay bereits am 20. März. Im Wesentlichen enthielt sie kleine Neuerungen bei der Nutzung von Drittanbieter-Anwendungen, Blockchain-Technologie, den verantwortungsvollen Umgang mit KI sowie die Weiterentwicklung von KI. Der Blick in die vollständige Datenschutzerklärung verrät jedoch unter Abschnitt vier weitere Details.

So werden neben Name, Adresse, Geburtsdatum, Telefonnummer, Steueridentifikationsnummer, Kreditkarteninformationen und Co. auch Daten zu getätigten Geboten und Käufen, Suchen – und daraus abgeleiteten Interessen, Chatverläufe und viele weitere erhoben. Zudem merkte die Verbraucherzentrale an, dass im Falle eines Single-Sign-On-Logins, beispielsweise über soziale Netzwerke wie Facebook, auch Informationen aus diesen herangezogen werden können.

So widersprecht ihr der Nutzung

Stichtag für einen vollständigen Widerspruch war eigentlich der 21. April. Wer bis zu diesem Datum eine Absage erteilte, stellte sicher, dass seine beziehungsweise ihre vollständigen Daten aus der Nutzung zum KI-Training ausgenommen sind. Doch auch jetzt ist ein Widerspruch noch möglich – jedoch kann es dann sein, dass bereits vorliegende Daten in den Daten-Pool der KI eingeflossen sind. Mit einem Widerspruch nach dem 21. April widerspricht man also de facto nur der Nutzung neuer Daten.

Trotzdem empfiehlt die Verbraucherschutzzentrale den Schritt und malt potenzielle Schreckensszenarien: Theoretisch könnte die KI im Internet Informationen über Personen mit gleichem Namen finden und diese auf sie beziehen. Bei negativen Informationen kann dies im schlimmsten Fall zum Ausschluss vom Marktplatz führen.

Unter diesem Link lässt sich der Nutzung personenbezogener Daten für KI-Entwicklung und -Training ablehnen: https://accountsettings.ebay.de/ai-preferences 

Darf Ebay meine Daten einfach nutzen?

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erlaubt prinzipiell die Verarbeitung personenbezogener Daten unter bestimmten Bedingungen. Je nach Art der Änderung ist hierbei eine vorherige Einwilligung notwendig, in manchen Fällen reicht als Grundlage jedoch der Hinweis auf „berechtigtes Interesse” – auf welches Ebay hier verweist.

Ob dieses berechtigte Interesse tatsächlich besteht, muss unter Umständen vor Gericht geklärt werden. Einen ähnlichen Fall gab es beim Social-Media-Konzern Meta. Dieser wollte ursprünglich 2024 die Daten und Fotos privater Nutzer:innen zum KI-Training nutzen. Nach Datenschutzbeschwerden wurde dies zunächst wieder abgesagt. Diesen April startete man jetzt aber doch mit der Umsetzung des Plans.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 22.04.2025
img Letzte Aktualisierung: 22.04.2025
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Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Expertin für Nachhaltigkeit

KOMMENTARE
1 Kommentare
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CP
24.04.2025

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ich habe 2 Anläufe gebraucht um diese settings zu finden. Unter "mein ebay Konto/ Datenschutz" lassen sich die KI Einstellungen und der Widerspruch nicht finden. Erst im "mein ebay" Menü ganz unten, bei Datenschutz, durchscrollen findet man es. Transparenz geht anders!