Google vs. EU: Faktenchecks? Nicht bei uns

Veröffentlicht: 20.01.2025
imgAktualisierung: 20.01.2025
Geschrieben von: Christoph Pech
Lesezeit: ca. 1 Min.
20.01.2025
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Google Hauptquartier mit Logo
Stock_Market_Visuals / Depositphotos.com
Die EU will Faktenchecks zur Pflicht machen. Was Google davon hält, hat der Konzern jetzt klargemacht. Spoiler: nicht viel.


Die Europäische Union will einen bisher freiwilligen Verhaltenskodex, der das Überprüfen von Fakten einschließt, zur Pflicht machen. Suchmaschinengigant Google hat nun in einem Brief an die EU-Kommission klargestellt, dass er davon nicht besonders viel hält. Google selbst betreibt bislang gar keine Faktenchecks, spielt sie bei Suchergebnissen oder auch bei YouTube-Videos (relativ selten) aber mit aus.

Darüber hinaus will der Konzern aber nicht aktiv werden, wie Kent Walker, Global Affairs President bei Google, jetzt in einem Brief an die EU-Kommission klargestellt hat. In dem Brief, der dem Nachrichtenportal Axios vorliegt, nennt Walker den Code of Practice Disinformation der EU „einfach nicht angemessen oder effektiv für unsere Dienste“.

Bestehende Maßnahmen sollen ausreichen

Die Idee der EU würde vorsehen, dass Google neben der Einbindung anderer Faktenchecks auch eigene betreiben und diese in Algorithmen integrieren müsste. Für Walker reiche das derzeitige Vorgehen von Google vollkommen aus. Die Anmerkungen, die bislang von Nutzer:innen kommen, hätten ihm zufolge „erhebliches Potenzial“.

Google werde weiterhin an der Verbesserung der Content-Moderation arbeiten, weitere Verpflichtungen, die darüber hinausgehen, aber nicht akzeptieren. Ähnlich äußerte sich zuletzt Meta-Chef Mark Zuckerberg, der erklärte, die Content-Moderation bei Facebook und Instagram sogar komplett einzustellen.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 20.01.2025
img Letzte Aktualisierung: 20.01.2025
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Christoph Pech

Christoph Pech

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KOMMENTARE
3 Kommentare
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Torsten
22.01.2025

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„Faktenchecks“ braucht niemand, außer die, um die es geht. Entweder jeder darf frei denken und seine Meinung äußern, oder wir lassen es, und denken vorgefertigte „Fakten“. Übrigens ändern sich die auch, wenn man deren Aussage über Monate hinweg betrachtet - je nachdem wie es gerade passt und wem es nützt …
cf
27.01.2025
Aber es passt zur EU-Sichtweise, dass alle Menschen/Verbraucher "dumme, verunsicherte und hilfsbedürftige "Schafe"" sind. Im Verbraucherschutz muss ja schon davor gewarnt werden, dass Messer scharf sind - irgendwie war das in meiner Jugend noch normal und niemand hat einen 1.000 fach gewarnt. Im Gegenteil: wenn man ein stumpfes Messer bekommen hat, gab´s ne saftige Beschwerde. Heute fehlt nicht mehr viel und es dürfen nur nur stumpfe Messer verkauft werden (am besten keine mehr). Warum sollte der Verbraucher also in der Lage sein, sich eine Meinung zu bilden und mal objektiv etwas hinterfragen....
cf
21.01.2025

Antworten

Mal eine Frage am Rande: Wie sollte ein solcher "Fakten-Check" denn eigentlich bewerten was richtig oder falsch ist? Es gibt keine absolute Wahrheit - es kommt immer auf die Betrachtungsweise, Zusammenhänge und den eigenen Standpunkt an. Ein Fakten-Check ob irgendein Promi einen Pups quersitzen hat braucht keiner. Alles andere wird kaum möglich sein - es sei denn google ist demnächst das übermächtige Wesen das alle Wahrheiten hat, an die dann alle Menschen glauben müssen - weil sie ja von google stammen. Erinnert mich ein wenig an: - Cookie-Verordnung, die sich gerade als Fehler herausgestellt hat und zurückgenommen wurde - ODR-Plattform, die sich gerade als Fehler herausgestellt hat und zurückgenommen wird - ...