Google: Klickraten brechen komplett ein – wegen AI Overviews

Veröffentlicht: 20.05.2025
imgAktualisierung: 20.05.2025
Geschrieben von: Christoph Pech
Lesezeit: ca. 2 Min.
20.05.2025
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Google-Suche Nahaufnahme
bigtunaonline / Depositphotos.com
Während die AI Overviews die Impressionen bei Google massiv steigern, geht die Klickrate in den Keller – und das Problem wird größer.


Die AI Overviews nehmen in den Ergebnissen der Google-Suche immer mehr zu, bei manchen Themengebieten werden sie mittlerweile für nahezu alle Suchanfragen angezeigt. Dass Google die KI-Ergebnisse mittelfristig als Hauptsuchergebnis anzeigen will, war klar. Was das für Webseitenbetreiber und speziell die Suchmaschinenoptimierung bedeutet, zeigt sich zudem immer deutlicher. Eine neue Studie von BrightEdge belegt: Auf Google-Klicks sollte man nicht mehr setzen.

Seitdem Google begonnen hat, die AI Overviews auszurollen, sind die Impressionen um 49 Prozent gewachsen – das ist aber auch nicht verwunderlich, schließlich werden sie immer häufiger angezeigt. Parallel ist allerdings die Klickrate für Suchergebnisse in nur ein paar Monaten um fast ein Drittel (30 Prozent) zurückgegangen. Der Grund ist klar: Immer häufiger finden Nutzer:innen die Antworten auf ihre Fragen direkt im KI-Überblick – ein zusätzlicher Klick ist nicht notwendig.

Sichtbarkeit schlägt Klicks

Diese Entwicklung dürfte weiter zunehmen, je weiter die Overviews ausgerollt werden. Bei Gesundheits- und Erziehungsthemen werden sie mittlerweile bei fast allen Suchanfragen angezeigt. Im B2B-Bereich stieg der Anteil innerhalb eines Jahres von 36 auf 70 Prozent. Die Overviews verändern bereits das Suchverhalten der Nutzer:innen. So nehmen beispielsweise Anfragen mit mehr als acht Wörtern zu, Suchanfragen nach Vergleichen und Bestenlisten werden dagegen weniger. Das heißt: Die Kundschaft sucht bei Google gezielter.

Was für die Suchmaschinenoptimierung in Zukunft entscheidend sein wird: Die Konzentration muss künftig wohl eher auf Sichtbarkeit statt auf Klicks liegen. Denn in der Studie von BrightEdge zeigt sich: Die Zitate und Inhalte, die für die AI Overviews verwendet werden, stammen eher selten von den Top 10 in den Suchergebnissen. 89 Prozent der Zitate stammen von Seiten, die nicht in den Top 100 der organischen Suchergebnisse zu finden sind. Zudem sei die Zahl der Zitate, die von Seiten auf den Platzierungen 21 bis 100 stammt, enorm gestiegen.

BrightEdge fasst es so zusammen: „Bei der Suchmaschinenoptimierung geht es nicht mehr nur um das Ranking, sondern darum, empfohlen und zitiert zu werden.“

Branche muss sich umstellen

Ob sich aber alle schnell genug darauf einstellen können, ist fraglich. An der Google-Performance hängen häufig ganze Existenzen. Viele Webseitenbetreiber kämpfen schon jetzt mit massiven Traffic-Einbrüchen, mussten teilweise Insolvenz anmelden. Falls sich diese Entwicklung nicht schnell normalisiert, muss sich Google vielleicht irgendwann fragen: Wer soll die Inhalte denn produzieren, die in den Overviews landen?

Veröffentlicht: 20.05.2025
img Letzte Aktualisierung: 20.05.2025
Lesezeit: ca. 2 Min.
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Christoph Pech

Christoph Pech

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KOMMENTARE
3 Kommentare
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Torsten
21.05.2025

Antworten

Der letzte Satz ist gut: "... muss sich Google vielleicht irgendwann fragen: Wer soll die Inhalte denn produzieren, die in den Overviews landen?" Ich habe mehrere Seiten neben den Shop und irgendwo geht es um die Existenz, wie richtig angemerkt wurde. Welche konkreten Tipps sind das? Reines SEO wird es ja nicht mehr sein. Wie bei vielen Bereichen heute: es macht keinen Spaß mehr.. Wenn dann die qualitativen Seiten nicht mehr gepflegt werden, wird die KI eine Antwort erfinden, vermute ich. Inzwischen programmiert sich die KI ja schon selbst.
dirk
21.05.2025

Antworten

Dass semantische Suchanfragen durch die KI-Ergebnisse eher befriedigt werden ist klar. Und dass die Nutzer dann nicht mehr auf die jeweiligen Seiten klicken, wenn sie die gesuchte Information direkt angeboten werden, ist auch klar. Was die Nutzer der "Onlinehändler News" allerdings vor allem interessieren dürfte, wie kann man dem als Händler begegnen? Hier ist die Such-Aktion ja nicht mit der Übermittlung einer reinen Sachauskunft beendet. Sondern es geht um die Übersicht passender Angebote. Wie kann man als Online-Händler also der Benachteiligung durch die Google-KI konkret begegnen? Wenn "Empfehlungen" durch Ranking-Listen und Preisvergleiche nichts bringen, wie im Text beschrieben?
cf
21.05.2025

Antworten

Meinung: Das ist ja typisch, die kleinen Webseiten werden von google irgendwo auf den letzten Plätzen im Ranking gezeigt, weil angeblich irrelevante Inhalte. Vorne dann schön die Big-Player. Aber wenn es um sinnvollen Inhalt geht, den die Ki nutzen kann, dann werden die Inhalte der kleinen Seiten genutzt, die sich noch Mühe mit hochwertigen Inhalten geben - aber sie bleiben auf den letzten Plätzen damit bloß niemand auf die Idee kommt die Seite anzuklicken. Ich frage mich gerade wann google meine Zustimmung eingeholt hat, dass die Inhalte meiner Seite für deren Ki-Training und auch die Ki-Ausgabe genutzt werden dürfen. Zudem frage ich mich, wer für diese Ausgabe der KI rechtlich verantwortlich ist. Wenn die z.B. falsche Produktsicherheitshinweise zusammenhaluziniert aber meine Seite als Quelle angibt kann ich ja schlecht für falsche Informationen haftbar gemacht werden - Frage an die Redaktion: - oder doch (ähnlich wie auf Marktplätzen, wenn die einfach mal einen meiner Rechtstexte ausblenden oder fremde Produktbilder in meinem Angebot einblenden)?