Mehrheit der Deutschen befürwortet TikTok-Verbot

Veröffentlicht: 06.01.2025
imgAktualisierung: 06.01.2025
Geschrieben von: Christoph Pech
Lesezeit: ca. 2 Min.
06.01.2025
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TikTok
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Viele Deutsche würden ein Verbot von TikTok begrüßen. Kurz bevor es in den USA so weit ist, wechseln User in Scharen zu einer Alternative.


Am 19. Januar könnte es so weit sein, dann könnte TikTok in den USA tatsächlich verboten werden. Ein mögliches Verbot treibt nicht nur US-amerikanischen Nutzer:innen um, sondern sorgt auch hierzulande für Diskussionen. Eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Appinio im Auftrag der deutschen Social-Media-Plattform „nebenan.de“ zeigt: Ein Verbot hätte in Deutschland eine Mehrheit.

38 Prozent seien demnach für ein Verbot, 33 Prozent dagegen. 29 Prozent sind unentschlossen, wie die Frankfurter Allgemeine berichtet. Das enge Ergebnis zeigt: Es gibt zwar eine Mehrheit, die ein Verbot für gerechtfertigt halten würde, der Fall spaltet aber die Gemüter. Nur in der ganz jungen Zielgruppe sei eine Mehrheit gegen ein Verbot. Wenn es generell um soziale Medien geht, dann ist eine große Mehrheit der Deutschen – 87 Prozent – für eine Altersbeschränkung nach australischem Vorbild von TikTok, Instagram und anderen Plattformen. In Australien wurde kürzlich ein Mindestalter für die Nutzung beschlossen.

US-Verbot: TikTok bringt Alternative in Stellung

Weil TikTok-Mutter Bytedance derzeit nicht sicher sein kann, ob die Plattform tatsächlich in wenigen Tagen abgeschaltet werden muss, bringt sie nun selbst eine Alternative in Stellung. In den Download-Charts des Apple App Stores steht seit kurzem die App Lemon8 auf dem zweiten Platz – ein direkter Ableger von TikTok. Viele Nutzer:innen wechseln jetzt zur Alternative, reichweitenstarke TikTok-User rufen sogar dazu auf, zu wechseln, so Forbes.

Wohl nicht zufällig wurde der Wechsel von TikTok auf Lemon8 zuletzt enorm vereinfacht. Wer einen TikTok-Account hat, kann diesen inklusive Followern in Lemon8 übertragen. Die Funktionsweise und Benutzeroberfläche sind dort ähnlich wie bei TikTok, darüber hinaus gibt es Features, die man etwa von Instagram kennt, zum Beispiel die Möglichkeit, Bilder zu bearbeiten. Ob aber Lemon8 nach einem möglichen TikTok-Verbot weiter bestehen bleiben dürfte, ist unklar.

Oberster Gerichtshof entscheidet über TikTok-Verbot

Am 10. Januar befasst sich der Supreme Court, der Oberste Gerichtshof der USA, mit TikTok. Dabei soll geklärt werden, ob das Gesetz zum Eigentümerwechsel das Recht auf Redefreiheit verletzt. Der designierte US-Präsident Donald Trump hat zuletzt massiv dafür geworben, das Gesetz zu kippen und ein TikTok-Verbot so abzuwenden. Vereidigt wird Trump am 20. Januar. Gut möglich, dass der Supreme Court TikTok am 10. Januar die nötige Galgenfrist einräumt, bis Trump im Amt ist. Der Oberste Gerichtshof gilt, nicht zuletzt dank Nominierungen aus Trumps erster Amtszeit, als erzkonservativ und republikanisch geprägt.

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Veröffentlicht: 06.01.2025
img Letzte Aktualisierung: 06.01.2025
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Christoph Pech

Christoph Pech

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1 Kommentare
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Torsten
08.01.2025

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Ich bin klar gegen ein Verbot. Denn was kommt als Nächstes? Verbot von Instagram, YouTube... aus fadenscheinigen Gründen? Als Netzwerk habe ich TikTok immer schon kritisch gesehen, da es so programmiert wurde, um Nutzer möglichst lange zu halten. Es macht süchtig und da sollte etwas geändert werden. Deshalb nutze ich TikTok auch schon lange nicht mehr. In China läuft eine andere Version, da man ganz genau weiß, was los ist (und die Jugend schützen will). Lemon8 wird ja sicher das gleiche System werden, also diesbezüglich keine Besserung.