Neue „Müllgebühr“ bei Apple sorgt für scharfe Kritik

Veröffentlicht: 12.08.2024
imgAktualisierung: 12.08.2024
Geschrieben von: Christoph Pech
Lesezeit: ca. 2 Min.
12.08.2024
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Apple App Store
SashaMagic / Depositphotos.com
Um den Digital Markets Act einzuhalten, hat Apple seine App-Store-Regeln geändert. Die Reaktionen: „Illegalität“, „bewusste Verwirrung“, „Müllgebühr“.


Weil die EU den Tech-Konzern Apple wegen Verstößen gegen den Digital Markets Act (DMA) ins Visier genommen hatte, hat dieser seine Bedingungen im App Store geändert. Anbieter dürfen nun Preise für Abos auf anderen Plattformen nennen. Warnhinweise von Apple, die Nutzer:innen angezeigt wurden, wenn sie entsprechenden Links folgen, wurden entschärft. Ist damit jetzt alles gut? Offenbar nicht. Die Konkurrenz ist sogar ziemlich sauer.

Denn Apple lässt es sich auch mit den angepassten Regeln nicht nehmen, an Apps und In-App-Verkäufen mitzuverdienen. Dafür hat sich der Konzern schlicht neue Gebühren ausgedacht. Zum einen gibt es nun eine sogenannte erste „Akquisitionsgebühr“ und zum anderen  eine „Store-Dienstegebühr“. Diese fallen an, sobald Käufe innerhalb der EU in den ersten zwölf Monaten außerhalb von Apps getätigt werden. App-Anbieter müssen in diesem Rahmen zwischen 10 und 25 Prozent der erzielten Umsätze an Apple abgeben.

Neue Apple-Gebühren: Spiele-Entwickler Epic ist wütend

Die Einnahmen fallen für Apple damit nur unwesentlich geringer aus als vorher. Bislang wollte der Konzern bis zu 30 Prozent Provision von App-Anbietern haben. Kritiker des Apple-Systems laufen nach der Ankündigung der neuen Gebühren Sturm. Epic Games und Spotify, die lautesten Antagonisten des Apfel-Konzerns, sprechen von „Illegalität“ und „bewusster Verwirrung“, wie Heise berichtet.

Epic-Chef Tim Sweeney schäumt in einem X-Beitrag, Apple setze seine böswillige Compliance fort und habe einfach nur eine neue „illegale 15-prozentige Müllgebühr“ eingeführt. Apple wolle „das Geschäft auf diesen konkurrierenden Marktplätzen überwachen“, so Sweeney weiter. Für Entwickler sei es mit diesen neuen Gebühren völlig unwirtschaftlich, Apps sowohl über den Apple App Store als auch über konkurrierende Marktplätze anzubieten.

Spotify ist verwirrt

Der Musikstreamer Spotify hält die Pläne für verwirrend und „inakzeptabel“. Apple missachte mit seinen Änderungen weiterhin grundlegend die Anforderungen des DMA. „Die Europäische Kommission hat deutlich gemacht, dass die Erhebung von wiederkehrenden Gebühren für grundlegende Elemente wie Preisgestaltung und Verlinkung nicht akzeptabel ist.“ Die Untersuchung von Apple müsse nun beschleunigt werden. Notfalls müsse die EU-Kommission tägliche Strafzahlungen verhängen.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 12.08.2024
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Christoph Pech

Christoph Pech

Experte für Digital Tech

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