Das Streckennetz der umstrittenen Lang-Lkw soll weiter ausgebaut werden. Im Zuge der 8. Änderungsverordnung für den Einsatz von Lang-Lkw sollen nun weitere Bundesländer in das Netz aufgenommen werden.
Seit dem 01. Januar dieses Jahres rollen die Gigaliner über die deutschen Straßen. Die kritischen Stimmen gegen diese neue Regelung sind deswegen allerdings noch längst nicht verstummt. Aktuell dürfen die Lang-Lkw, welche mit 25,25 Metern 6,5 Meter länger sind als die bisher erlaubte Maximallänge, auf 11.600 Kilometern durch Deutschland fahren. Dieses Streckennetz soll nun deutlich ausgebaut werden. Möglich macht dies die „8. Änderungsverordnung zum Einsatz von Lang-Lkw“, welcher aktuell als Entwurf bei der Länder- und Verbändeanhörung liegt, wie die DVZ bestätigt.
Weiterer Bundesländer in der Positivliste
Der neue Entwurf veranschlagt die Freigabe weiterer Strecken für die Riesen-Lkw. So sollen diese unter anderem auch bald durch die vormals Lang-LKW-kritischen Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland rollen. Auch die verlängerten Sattelauflieger, welche 1,30 Meter länger als die regulären Einheiten sind, sollen künftig das gesamte Streckennetz der Länder Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen-Anhalt nutzen dürfen. Die Zulassung würde sich damit auf elf Bundesländer erweitern. Zu guter Letzt beinhaltet der Entwurf eine dauerhafte Nutzung des Lang-Lkw Typ 2 – ein Sattelzug mit Zentralachsanhänger – für das gesamte Netz. Ursprünglich wurde nur eine Zulassung bis Ende des Jahres erteilt, nach weiterer Prüfung sah die Bundesanstalt für Straßenwesen allerdings keine Bedenken für eine dauerhafte Nutzung.
Protest der Gegner nimmt zu
Diese Neuerungen riefen gleichzeitig die Gegner der Lang-Lkw erneut auf den Plan. So kritisiert Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, besonders die Ausweitung innerhalb der EU, beispielsweise nach Belgien, Luxemburg, Frankreich und den Niederlanden. „Offenbar bereitet der Bund grenzüberschreitende Riesen-Lkw-Fahrten vor, obwohl die EU das verbietet“, wird er in der Verkehrsrundschau zitiert. Flege appellierte in diesem Zusammenhang besonders an die gesetzten Umweltziele des Landes. „Wenn die neue Bundesregierung die Klima- und Umweltziele einhalten will, dann sollte sie den Güterverkehr als verkehrspolitische Großbaustelle ansehen. Wer Güter auf die Schiene verlagern will, darf nicht zugleich einen konkurrenzlos billigen Riesen-Lkw auf die Straßen loslassen.“
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