Das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt hat zusammen mit nationalen und internationalen Partnern die Projektgruppe Cargo gegründet und zum 01. Juli die Arbeit aufgenommen. Gemeinsam will man die Ladungsdiebstahlsproblematik angehen und bekämpfen.
Ladungsdiebstähle stellen hiesige Unternehmen vor große Probleme. Alleine in den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden 620 Fälle von Ladungsdiebstahl registriert, die Dunkelziffer dürfte aber deutlich höher liegen (wir berichteten). Schon jetzt beläuft sich der finanzielle Schaden laut der Transportsicherheitsvereinigung Tapa auf 26,5 Millionen Euro. Um dieses Problem aktiv zu bekämpfen, hat die Projektgruppe Cargo unter der Führung des Landeskriminalamts (LKA) Sachsen-Anhalt nun zum 01. Juli die Arbeit aufgenommen, wie die DVZ schreibt. Das Projekt unter der Führung von Guido Sünnemann ist auf zwei Jahre angelegt und soll die „grenzüberschreitende Organisierte Kriminalität mit dem Schwerpunkt Ladungsdiebstahl durch Planenschlitzen“ bekämpfen, so weiter zu lesen. Sünnemann ist Abteilungsleiter des Bereichs Organisierte Kriminalität beim LKA Sachsen-Anhalt.
Zusammenschluss mit nationalen und internationalen Partnern
Die Projektgruppe Cargo konnte mit den Bundesländern Brandenburg, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen bereits vier nationale Partner gewinnen. Außerdem haben sich auch die Länder Schweden, Dänemark, Frankreich, Niederlande, Tschechien sowie Polen angeschlossen, auch Europol unterstützt das Projekt gegen den Ladungsdiebstahl. Laut dem Projektleiter Sünnemann sind besonders die Autobahnen 2, 7, 9, 14 und 38 von den kriminellen Machenschaften betroffen. Besonders beliebte Waren der Frachtdiebstähle sind „Bekleidung/Schuhe, Fahrzeugteile und -zubehör, Unterhaltungselektronik, aber auch Kosmetik sowie teure Getränke und Nahrungsmittel“, wie die DVZ schreibt. Alle diese Waren lassen sich schnell weiterverkaufen.
Projektstart wird in der Branche begrüßt
In der Transport- und Logistikbranche wird der Arbeitsbeginn der Projektgruppe Cargo bereits erfreulich aufgenommen. „Wir als Tapa freuen uns, dass es endlich ein Projekt gibt und unterstützen Guido Sünnemann und sein Team wo immer wir können. Wir arbeiten seit circa zwölf Monaten zusammen und die Passion von Guido Sünnemann in Sachen Ladungsdiebstahl ist extrem positiv. Das Wichtigste ist die länderübergreifende Zusammenarbeit und dass die Bundesregierung das Projekt unterstützt“, wird Thorsten Neumann, Vorsitzender der Tapa in den Regionen Europa, Naher Osten und Afrika, zitiert.
Auch beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geht der Start des Projektes mit der Hoffnung auf positive Entwicklung in der Zukunft einher: „Geringes Entdeckungsrisiko und geringer Fahndungsdruck fördern Ladungsdiebstähle. Zudem haben wir es mit hoch professionellen international agierenden Tätergruppen zu tun. Daher ist die Ausrichtung des Projekts genau richtig: zentrale Erfassung der Daten, Erarbeitung eines Lagebilds, internationale Kooperation mit Polizeikräften und insbesondere die Bekämpfung der organisierten Kriminalität“, so Björn Kupfer, Experte für Transportversicherungen beim GDV.
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