Immer wieder berichten Paket-Empfänger von den kreativen Lösungen der Paketboten, mit denen diese eine Lieferung loswerden. Kürzlich erst berichteten wir beispielsweise über einen Fall, in dem wiederholt Sendungen in einen vom Empfänger 27 km entfernten Paketshop gebracht wurden und dort abgeholt werden sollten. Ernstzunehmende Konsequenzen können dabei manchmal nicht ausgeschlossen werden.
Alles andere als glücklich dürften insofern nun 40 Studenten gewesen sein, die von einer derartigen Ablage-Lösung eines Paketfahrers betroffen sind: Dieser hat ein Paket mit den geschriebenen Prüfungen der ersten juristischen Staatsprüfung, auch 1. juristisches Examen genannt, nicht ordentlich zugestellt. Stattdessen wählte er, wie legal tribute online berichtet, eine vor dem „Anwesen“ des Empfängers stehende Altpapiertonne und legte das Paket mit den Prüfungen dort ab.
Die Klausuren waren bereits geschrieben und auf dem Weg zum Korrektor, erreichten ihn so aber leider nicht mehr – die Mülltonne wurde bedauerlicherweise noch am gleichen Tag durch ein Abfallunternehmen geleert.
Suche auf der Mülldeponie
Für die betroffenen Studenten dürfte die Nachricht über das Verschwinden ihrer Prüfungen einem GAU nahekommen. Die Prüfungsbedingungen der juristischen Staatsprüfungen sind anspruchsvoll, durchzufallen ist für nicht wenige eine ernsthafte Gefahr. Die Möglichkeiten, die die Studenten jetzt haben, sind erstmal begrenzt. Sie können entweder eine Ersatzprüfung ablegen, oder ihre Gesamtnote aus den übrigen fünf schriftlichen Prüfungen bilden lassen. Beide Optionen können sich natürlich negativ auf die Ergebnisse auswirken.
Das zuständige Landesjustizprüfungsamt hat gegen den Paketdienstleister Strafanzeige erstattet. Zudem sollen zukünftig Maßnahmen seitens des Prüfungsamtes ergriffen werden, um solche Vorfälle zu verhindern. Wie LTO weiter berichtet, sollen die Mitarbeiter des Amtes sogar noch auf der Mülldeponie nach den Klausuren gesucht haben – allerdings blieb dies wohl ohne Ergebnis und wurde LTO zufolge nicht durch die Sprecherin des LJPA bestätigt.
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