Die bis zum Ausscheiden von Theresa May noch ruhenden Verhandlungen über den Brexit werden unter dem neuen Premierminister nun wieder aufgenommen. Deren Ausgang ist nach wie vor nicht eindeutig.
Eben die dadurch entstehende Unsicherheit über einen Austritt Großbritanniens aus der EU und zu welchen konkreten Bedingungen, würden auch dafür sorgen, dass deutsche Exporte nach Großbritannien zurückgehen. Dies ist die Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), melden die Verkehrsrundschau bzw. Deutsche Presseagentur.
„Ein No-Deal-Szenario wäre die schlechteste Option für die deutsche Wirtschaft. Belastend wären vor allem hohe Zölle. Großbritannien hat als Handelspartner für die deutschen Unternehmen bereits deutlich an Bedeutung verloren“, zitiert die Meldung DIHK-Präsident Eric Schweitzer.
Rückgang der Exporte von bis zu zehn Prozent
Nach Angaben der DIHK habe der Warenwert der gelieferten Produkte auf die Insel im Zeitraum von Januar bis Mai jedoch einen Wert von ca. 35 Milliarden Euro betragen, das seien 2,4 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, die Importe seien noch stärker zurückgegangen. „Wir halten im Gesamtjahr einen Rückgang der deutschen Exporte nach Großbritannien von sogar bis zu zehn Prozent für möglich“, erklärte Schweitzer.
No-Deal-Brexit weiterhin wahrscheinlich
Boris Johnson wolle das Brexit-Abkommen mit der EU neu verhandeln. Da aber auch Theresa May damit bisher keinen Erfolg hatte, wolle Johnson ‒ so erklärte er laut OnlinehändlerNews auch in seinem Wahlkampf ‒ am zuletzt ausgehandelten Stichtag, dem 31. Oktober 2019 in jedem Fall aus der EU ausscheiden, sei es mit oder ohne einen entsprechenden Deal.
Auf ein mögliches Verkehrschaos, dass ein No-Deal-Brexit im Güterverkehr erzeugen könnte, hat man bereits mit der Erarbeitung und Durchsetzung entsprechender Notfallpläne reagiert.
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