Die Anzahl an Briefkästen, aber auch an Postfilialen hat in den vergangenen Jahren stetig abgenommen.
Bundesweit stehen derzeit insgesamt etwa 20.000 Briefkästen weniger zur Verfügung, als noch im Jahr 2002. Damals habe es insgesamt 130.000 der gelben Kästen gegeben, mittlerweile stehen noch etwa 110.000 Briefkästen zur Verfügung. Diese Zahlen nennt die Bundesregierung aktuell laut der Deutschen Presse Agentur (dpa) und Heise in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Partei die Linke. Auch die Bundesnetzagentur hat bereits im April dieses Jahres ähnliche Zahlen bekannt gegeben.
Starker Rückgang von konzerneigenen Postfilialen
Seit dem Jahr 2000 gibt es aktuell außerdem 919 Postfilialen weniger: So waren damals 13.663 Filialen vorhanden, im ersten Halbjahr 2019 wurden 12.744 stationäre Geschäfte der Post gezählt. Allerdings handelte es sich hierbei nicht immer um Einrichtungen, die die Deutsche Post selbst mit eigenen Mitarbeitern betreibt. Zur Jahrtausendwende konnten noch 6.000 konzerneigene Filialen gezählt werden, mittlerweile stünden davon nur noch 1.000 zur Verfügung. In den Jahren 2012 und 2013 hatte es sogar nur knapp 600 Filialen gegeben.
Hauptsächlich können Postkunden stattdessen Postagenturen nutzen, die im Auftrag der Deutschen Post Briefe oder Pakete annehmen bzw. ausgeben – typischerweise sind dies kleine Schalter in Lotto-Läden. Diese Agenturen machen derzeit 92 Prozent aller stationären Postfilialen aus, heißt es.
Linke will Post wieder in öffentlicher Hand
Die Deutsche Post verzeichnete im Jahr 2018 insgesamt deutlich mehr Beschwerden in der Brief- und Paketzustellung, gleichsam erhöhte sie im Juli das Porto, u. a. für Briefsendungen. Aufgrund dessen und angesichts des Rückgangs der Filialen fordert Linksfraktionschef Dietmar Bartsch, dass die Deutsche Post zurück in den öffentlichen Besitz gehöre. Damals hätte es unter staatlicher Führung bessere Bedingungen sowohl für Arbeitnehmer als auch Bürger gegeben. „Für viele Bürgerinnen und Bürger ist es ein großes Ärgernis, wenn Post-Filialen in ihrem Ort schließen und gleichzeitig das Porto steigt‟, so der Politiker gegenüber der dpa.
Eine Grundversorgung mit den Dienstleistungen der Deutschen Post ist in Bezug auf Anzahl der Filialen derzeit aber offenbar gewährleistet. So verweist die Bundesregierung auf die sogenannte Post-Universaldienstleistungsverordnung, nach welcher mindestens 12.000 Möglichkeiten zum stationären Postversand in Deutschland vorhanden sein müssen. In Bezug auf die regionale Abdeckung ist darin vorgeschrieben, dass jeweils eine Filiale in Gemeinden mit über 2.000 Einwohnern bzw. in Landkreisen innerhalb einer Fläche von 80 Quadratkilometern zur Verfügung stehen müsse. Briefkästen sollten in Wohngebieten etwa innerhalb eines Kilometers erreichbar sein.
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