Im vom Coronavirus gebeutelten China stehen die Lkw still, Waren stranden in den Umschlagplätzen des Landes. Das bringt ernsthafte Konsequenzen mit sich.
Die Waren kommen zwar noch auf den Umschlagplätzen an Chinas Häfen an, doch dort ist dann Endstation. Wegen des Coronavirus ist die Logistik in dem Land zum Erliegen gekommen, laut ntv sogar „größtenteils zusammengebrochen“. Die Kapazitäten vieler Häfen seien ausgereizt – nichts geht mehr.
In den großen Frachthäfen türmen sich mittlerweile unter anderem auch Tausende Container mit gefrorenem Schweine-, Rind- und Geflügelfleisch. Hier drohen nun weitere Konsequenzen: Da die Lkw-Fahrer wegen der Epidemie ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen dürfen und Stromanschlüsse fehlen, um die zahlreichen Container zu kühlen, wird das Fleisch wohl in den Frachtcontainern auftauen und gammeln. Ein Facebook-Post von FreightHub zeigt eindrücklich die stillstehenden Lkw:
220 Millionen Wanderarbeiter fehlen
Doch selbst wenn es mit den Lkw weitergehen würde: Die weiterverarbeitenden Fabriken stehen ebenfalls still – annähernd zwei Drittel der Wirtschaft in China liegen wegen des Coronavirus lahm, heißt es bei ntv. „Wie der chinesische Verkehrsminister Liu Xiaming am Samstag mitteilte, fehlten immer noch mehr als 220 Millionen Wanderarbeiter, die nicht an ihre Arbeitsstätte zurückgekehrt seien“, berichtet das Magazin. Sie werden erst frühestens Ende Februar zurückerwartet.
Damit wäre das Problem allerdings nicht sofort gelöst. Die Aufarbeitung des entstandenen Rückstaus dürfte noch länger anhalten. Und das Problem verschlimmert sich: Noch immer werden Waren nach China geschickt. Frachthäfen wie Tianjin, Shanghai und Ningbo würden deshalb versuchen, ankommende Frachter zu größeren Umschlagplätzen wie Hongkong umzuleiten.
China ist auf Fleischimporte angewiesen
In China wird durch die Probleme nun auch das Schweinefleisch knapp. Denn in dem Land ist neben dem Coronavirus auch die Afrikanische Schweinepest ausgebrochen. Das Land ist deshalb enorm auf Fleischimporte angewiesen, da Hunderttausende Tiere aus heimischer Zucht getötet werden mussten. Um Engpässe zu vermeiden, entschieden sich die Behörden, die Importe um fast 50 Prozent auf über sechs Millionen Tonnen anzuheben. Von dieser Entscheidung profitieren vor allem Exporteure in der EU.
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