Logistikdienstleister blicken aktuell wieder optimistisch in die Zukunft.
Im zweiten Quartal 2021 hat sich das Geschäftsklima der deutschen Logistikwirtschaft verbessert. Das zeigt der Logistik-Indikator, den das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) an der Universität München monatlich rund um die Konjunkturentwicklung im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik e. V. (BVL) aus über 4.000 Antworten u. a. von Logistikfirmen aus dem Güterverkehr – ausgenommen der Luftfracht –, von Speditionen und Logistikdienstleistern sowie weiteren Branchen erhebt.
Wert oberhalb des Vorkrisenniveaus
Der Hauptindikator lag im Mai bei 102,5 Punkten. „Eine gute Geschäftslage und noch bessere Geschäftserwartungen ergeben einen Gesamtindikator auf Normalniveau – und damit oberhalb des Vorkrisenniveaus“, kommentiert BVL-Vorstandsvorsitzender Thomas Wimmer die guten Ergebnisse.
Im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2020 hatte sich die Logistikwirtschaft von der ersten Corona-Welle erholt, Anfang des Jahres war die Stimmung wiederum gedämpfter, nun habe sich das Geschäftsklima deutlich aufgehellt, so der BVL-Vorstandschef. Zwar sei das Mengenvolumen, das Abnehmer von Lieferanten beziehen, insgesamt zurückgegangen. Doch im Schnitt hätten die Logistiker in der Krise vergleichsweise geringere Umsatzeinbrüche erlitten als andere Industriezweige, kaum über geringe Auftragsbestände geklagt und nun beurteilten sie die derzeitige Geschäftslage positiv.
Verbesserungen in der zweiten Jahreshälfte erwartet – aber mit Herausforderungen
Herausfordernd für die Logistikbranche sind aktuell Warenknappheiten, die sich u. a. aufgrund veränderter Konsumbedürfnisse ergeben hätten. Es gibt Engpässe bei Halbleitern, Kunststoffgranulaten, Spezialstählen oder Holz, Öl und Gas werden zudem teurer. Auch seien die Verbraucherpreise merklich gestiegen – im Mai wuchsen sie um 2,5 Prozent, der höchste Wert seit September 2011.
Für die kommenden Monate sähe es aber grundsätzlich gut aus: „Vieles spricht dafür, dass es in der zweiten Jahreshälfte kontinuierlich aufwärts gehen wird“, sagt Wimmer. Logistiker würden bei der Personalplanung wieder verstärkt an Expansion denken – und damit zur Erholung des Arbeitsmarktes insgesamt beitragen. „Es bleibt die Hoffnung, dass im kommenden Quartal die Zeit der Lockdown-Perioden zu Ende geht“, so der Logistikexperte.
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