Der Technik-Youtuber Megalag wollte die Airtags von Apple auf den Prüfstand stellen und schickte drei der NFC-Tags um die Welt. Die mit einem Brief mit Rücksendebitte versehenen Päckchen wurden an Elon Musks SpaceX-Zentrale, Tim Cooks Apple Park sowie eine deutsche Botschaft in Nordkorea versandt. Nur eins von drei Tags fand den Weg zurück.
Apple genießt die Publicity
Im zweiten Youtube-Video zur Geschichte berichtet Megalag, wie es seinen Sendungen knapp drei Monate nach Beginn des Projektes ergangen ist. Die beiden Airtags in die USA kamen dabei relativ problemlos an ihren Zielen an. Doch bekommen große Unternehmen wie Apple und SpaceX große Mengen an Post, sodass der Youtuber kaum mit einer wirklichen Antwort rechnete.
Folglich war es wenig verwunderlich, dass das Paket an Musk sich nach kurzer Zeit auf einen nahegelegenen Recyclinghof zurückverfolgen ließ. Im Büro von Tim Cook witterte man dagegen die Chance auf gute Publicity für das eigene Produkt. Und so erhielt Megalag das an Apple versendete Airtag tatsächlich, inklusive Antwortschreiben, zurück.
Die größten Schwierigkeiten machte die dritte Sendung, welche zunächst in Frankfurt festhing und von der DHL als vermisst gemeldet wurde. Nachdem Megalag kurzerhand ein zweites Paket an eine weitere Adresse in Nordkorea geschickt hatte, scheiterten am Ende beide Sendungen an den nordkoreanischen Einfuhrbestimmungen und kamen nie an.
Punktgenaue Standortdaten
Alle drei Pakete wurden mit einem DHL-Tracking versendet, damit Megalag dabei stets den Vergleich zwischen den Trackingdaten ziehen konnte. Dabei konnte er interessante Spekulationen über Praktiken bei DHL sowie das Drumherum der Reise tätigen.
Nachdem das zweite Paket nach Nordkorea zwischenzeitlich nach Leipzig verfrachtet wurde, konnte Megalag über das Airtag einen Ping in Landsberg, Sachsen, verzeichnen. Nach einiger Recherche stellte sich heraus, dass sich der Ping beim Überflug nach Seoul ergeben haben muss. Aus diesen Fakten lässt sich laut Megalag nun so einiges herleiten.
So konnte er genau herausfinden mit welchem Flugzeug die Sendung transportiert wurde. Da es sich um ein Cargo-Flugzeug hielt, waren vermutlich nur Pilot und Co-Pilot an Bord. Die Airtags senden nur dann einen Ping aus, wenn sie sich mit einem nahegelegenen iPhone verbinden können. Folglich muss hier einer der beiden Piloten ein iPhone besessen haben, welches eine aktive Internetverbindung hatte und daher nicht, wie eigentlich vorgeschrieben, in den Flugzeugmodus versetzt worden war.
Rückschlüsse auf DHL-Praktiken
Noch interessanter sind die Spekulationen zu einigen Praktiken bei DHL. Die Suchanfrage nach der ersten Sendung nach Korea wurde von DHL relativ einfach abgetan: Die Sendung sei verschollen und eine Kostenerstattung wurde angeboten. Dabei wusste der Youtuber dank des Airtags genau, wo sich sein Paket befand.
Nachdem eine Kostenerstattung abgelehnt und um weitere Suche gebeten wurde, fand DHL die Sendung scheinbar doch und bewegte diese weiter. Daraus schlussfolgert Megalag nun, dass DHL hier vermutlich mit einer Kostenerstattung die vermutlich höheren Kosten der Nachforschung einsparen wollte.
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