Millennials legen offenbar deutlich mehr Wert auf Komfort beim Online-Shopping, was sich auch beim Versand bemerkbar mache. Dadurch gerät Etabliertes auf den Prüfstand.
Mit wachsender Kaufkraft der Generation Y, also jenen jungen Online-Käuferinnen und -Käufern, die zwischen 1981 und 1996 geboren wurden, verschieben sich Erwartungen rund um das Thema Versand: Etwa 70 Prozent der Millennials legen höchsten Wert auf Flexibilität bei der Paketzustellung, wie die Versandplattform Sendcloud in ihrer Studie „E-Commerce Delivery Compass“ ermittelte, für die rund 7.873 Personen aus acht europäischen Ländern befragt wurden.
Flexible Paketzustellung als Mindestanforderung?
In der Umfrage gaben mit 55 Prozent vor allem die zwischen 25- bis 40-Jährigen an, dass sie die Zustellzeit eines Pakets gerne ändern würden, auch wenn es bereits unterwegs sei. Bei der Baby-Boomer-Generation wünschte sich diese Option nur jeder Dritte. Die Hälfte der Befragten aus der Generation Y findet es wichtig, die Lieferadresse nach dem Versand noch ändern zu können, bei den Älteren interessiert dies nur gut ein Viertel.
„Besonders interessant ist es, dass Millennials mit der flexiblen Zustellung ihrer Lieferungen einen neuen Standard etablieren. Da ihre Kaufkraft in den nächsten Jahren weiter zunimmt, wird es in Zukunft umso wichtiger werden, sie zu erreichen. Wenn Online-Händler ihr Potenzial und ihre Gewinne maximieren wollen, müssen sie akzeptieren, dass die flexible Paketzustellung in Zukunft zu einer Mindestanforderung wird“, kommentiert Rob van den Heuvel, CEO und Mitbegründer von Sendcloud, zu den Ergebnissen der Erhebung.
Jüngere würden für Premium-Versandangebote mehr zahlen
Aus dem gesteigerten Bedürfnis nach Komfort ergibt sich auch, dass für Premium-Versandmöglichkeiten mehr gezahlt werden würde: Millennials würden für eine Bestellung von 50 Euro bis zu 5,70 Euro zahlen – erwarten dafür aber entsprechende Optionen, die zu ihrem Lebensalltag passen. Sie entscheiden sich häufiger als die ältere Generation für Next-Day-Lieferungen, Zustellung am Wochenende oder Abend bzw. die Abgabe in Paketstationen. Hier zeichnet sich eine steigende Nachfrage nach dem für Empfängerin oder Empfänger perfekten bzw. bequemeren Lieferzeitpunkt ab.
Alle jene Online-Käufer, die zwischen 1956 und 1965 geboren wurden, würden hingegen im Schnitt maximal 3,50 Euro für den Versand investieren. Insgesamt seien Verbraucher bereit, durchschnittlich 4,30 Euro pro Paket zu zahlen. Diese unterschiedliche Zahlungsbereitschaft der verschiedenen Zielgruppen zeigt sich im Übrigen auch in der Höhe des Bestellwertes: Generation Y gibt ca. 233,1 Euro pro Bestellung aus, bei Angehörigen der Boomer-Generation sind es 119,2 Euro.
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