Unternehmen müssen Probleme auf der Lieferkette wortwörtlich umschiffen, wie einige aktuelle Beispiele zeigen.
Corona hat immer noch die Hand auf den globalen Lieferketten: So stauen sich die Containerschiffe in manchen US-Häfen, was wiederum zu Materialknappheit und Preiserhöhungen führt. Doch manche Unternehmen helfen sich selbst, wie Business Insider berichtet.
Unternehmen satteln um auf Luftweg oder eigene Schiffe
- Unternehmen aus der Lebensmittel-, Auto- und Elektrobranche kaufen bereits besonders begehrte Artikel auf Vorrat und horten diese, u. a. für das anstehende Weihnachtsgeschäft.
- Sportmode-Händler Lululemon lässt seine Ware vermehrt über den Luftweg kommen – was die Logistikkosten deutlich erhöht.
- Unternehmen wie Walmart chartern selbst Schiffe, auch hier kommt es so zu höheren Kosten. Das Chartern eines Schiffes mit 3.000 20-Fuß-Containern kann durchschnittlich 40.000 US-Dollar pro Tag kosten. Außerdem habe Walmart auch kleinere Containerschiffe gechartert, um die großen Häfen, etwa in Südkalifornien, zu umgehen und an kleineren anzulegen. Auch Ikea setzt auf eigene Charter-Schiffe.
- Home Depot fährt eine Misch-Strategie und lässt Waren sowohl über gecharterte Schiffe liefern, kleinere, höherwertige Artikel aber auch über Luftfracht einfliegen.
Kleine Unternehmen können höhere Logistikkosten nicht auffangen
Die Probleme und teureren Lieferwege könnten zu einer höheren Dominanz der ressourcenstarken großen Händler führen, kleinere Unternehmen könnten auf der Strecke bleiben, vermutet Douglas Kent, Executive Vice President of Strategy and Alliances bei der Association for Supply Chain Management: „Wann immer es zu solchen Lieferengpässen kommt, gewinnen die Großen. Die kleineren Unternehmen haben einfach nicht das Kapital, um mitzuhalten. Sie befinden sich bereits im Überlebensmodus.“ Kleine Unternehmen müssten die gestiegenen Kosten an die Kunden weitergeben – und könnten damit im Preiswettbewerb den Kürzeren ziehen. Der Experte befürchtet daher weitere Schließungen.
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