Um in einer fünften Corona-Welle mit der Virusvariante Omikron Lieferketten aufrechtzuerhalten, will die Logistikbranche erneut die Kräfte bündeln.
Bereits mit dem Aufkommen der Virusvariante zeigte sich, dass diese erneut die globale Versorgung stören könnte, inzwischen zeichnet sich dies deutlicher ab. Die Verbreitungsgeschwindigkeit von Omikron ist sehr hoch, laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) verdoppelt sich die Anzahl der Infizierten unter den derzeitigen Bedingungen in Deutschland etwa alle drei Tage. Um für eine fünfte Welle gerüstet zu sein, schlägt die deutsche Logistikbranche Notfallmaßnahmen vor.
Neuauflage des Gütertransportpaktes
So hatten sich bereits zu Pandemiebeginn im März 2020 Spediteure und Logistikunternehmen einen „Pakt zur Versorgung Deutschlands“ geschlossen, um Supermärkte und Unternehmen mit Waren zu beliefern. Spediteure waren aufgrund der coronabedingten Rückkehr vieler Lkw-Fahrer nach Osteuropa damals für Versorgungsfahrten eingesprungen.
Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), sprach sich gegenüber dem Tagesspiegel Background für eine Neuauflage des Paktes aus. Anfang Januar wolle man mit dem Bundesverkehrsministerium über einen neuen Gütertransportakt sprechen. Schon damals hatte das Ministerium die Branche unterstützt. „Es darf sich nicht wiederholen, dass in den Supermärkten die Regale leer bleiben oder Industrieunternehmen nicht mit Teilen versorgt werden“, betont Engelhardt laut Tagesspiegel die Dringlichkeit des Anliegens.
Angespannte Lage durch Fahrermangel
Der Verband setzt auch verstärkt auf Impfungen, um das Ausfallrisiko geringer zu halten. Bislang seien drei Viertel der Fahrer geimpft. Beim Versorgungspakt handele es sich insgesamt aber um eine punktuelle Lösung, denn der Fahrermangel ist ohnehin, auch ohne Corona, ein branchenweites Problem. Unter anderem jüngst zur Bundestagswahl hatte der BGL erneut vor dem Problem gewarnt.
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