Welcher Zusammenhang zwischen dem Grad der Digitalisierung und dem Erfolg Logistik- und Transportfirmen besteht, erläutert Henry DeVries von Alpega TMS im Gastbeitrag.
Lieferketten müssen sich mit dem Unternehmenswachstum weiterentwickeln – dies gilt als ein Leitprinzip für die Digitalisierung im Transportmanagement. Es ist auch ein Merkmal, das führende Unternehmen gemeinsam haben – und sie von der Konkurrenz abhebt.
Studien, wie etwa von Gartner und Bain, belegen bereits den Mehrwert von Digitalisierungsmaßnahmen im Transportwesen. Das Thema Digitalisierung entwickelt sich aber ständig weiter. Laut aktuellen Erkenntnissen weisen verschiedene branchenführende Unternehmen einen weitaus höheren Grad an Digitalisierung auf als ihre Mitbewerber.
Aktuelle Erkenntnisse über den Nutzen des digitalen Reifegrads
Eine Studie aus dem Jahr 2021, die vom Marktforschungsinstitut Aberdeen in Zusammenarbeit mit dem europäischen Anbieter von Logistiksoftware Alpega TMS durchgeführt wurde, stellt den Vergleich von branchenführenden Unternehmen mit ihren Mitbewerbern in Form einer Matrix dar, um zu veranschaulichen, welche Digitalisierungsmaßnahmen und -verfahren den größten Nutzen für die Interessengruppen im Transportwesen bieten. Die Studie zeigt auch im Detail, wie Unternehmen die verschiedenen Digitalisierungsmaßnahmen priorisieren, um ihre Geschäftsziele – sowohl in Bezug auf die Logistik als auch auf das gesamte Unternehmen – zu erreichen.
Dabei zeigte sich: Beide Gruppen, also sowohl branchenführende Unternehmen als auch ihre Mitbewerber, streben nach Lösungen, die ihnen dazu verhelfen, den zunehmenden Vorschriften einen Schritt voraus zu sein, die Kundenzufriedenheit zu steigern und bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen. Da sich ändernde Kundenerwartungen und Nachfrageschwankungen für beide Gruppen die größten Herausforderungen darstellen, genießen die Digitalisierungsmaßnahmen zu deren Bewältigung oft eine sehr hohe Priorität.
Warum der digitale Reifegrad gerade jetzt wichtig ist
Bei der Frage, worin der unmittelbare Nutzen der Digitalisierung besteht, zeigt die Umfrage besonders interessante Ergebnisse. Ziele wie „Kosteneinsparungen“ und „Besseres Geschäftsergebnis“ waren für viele Unternehmen die wichtigsten Anreize für die Digitalisierung, wobei das Ziel „Besseres Geschäftsergebnis“ von branchenführenden Unternehmen schwerer gewichtet wurde.
Angesichts der Bedeutung, die die Unternehmen den Initiativen zur Kostensenkung beimessen, wollten die Marktforscher von Aberdeen im Nachhinein wissen, wie Kostensenkungen zustande kommen. Das Ergebnis: Branchenführende Unternehmen automatisieren Prozesse in den Bereichen Ausgabenmanagement, Rechnungsprüfung und Beschaffung. Im Bereich „Frachtprüfung und Zahlung“ setzten die branchenführenden Unternehmen beispielsweise zu 71 Prozent digitale Systeme ein, während es bei allen anderen nur 44 Prozent waren.
Die Studie kommt letztendlich zu dem Schluss, dass der Grad an Digitalisierung ein entscheidender Faktor für die Leistung ist. Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad genießen einen signifikanten Geschwindigkeitsvorteil, da ihre Transportmanagement- sowie Frachtprüfungs- und Zahlungsprozesse schneller ablaufen, weil weniger manuell abgewickelt werden muss. Agilität und Reaktionsfähigkeit – erklärte Ziele im Zusammenhang mit Lieferkettenunterbrechungen – beruhen auf Echtzeitinformationen, Automatisierung und vollständig integrierten digitalen Systemen. Die Kombination dieser Faktoren wirkt sich positiv auf die Gesamtleistung aus. Effiziente Nachverfolgungsprozesse und eine Automatisierung der Kostenreduzierung sind weitere Markenzeichen erfolgreicher Firmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad – was logisch erscheint, da für sie genau diese Faktoren die wichtigsten Gründe dafür sind, der Digitalisierung eine große Bedeutung beizumessen.
Über den Autor:
Benjamin Henry DeVries schreibt für Alpega TMS über Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Logistikbranche. Seine Artikel beziehen sich auf jüngste Forschungsprojekte und Studien, die in diesen Themenbereichen angestrebt werden.
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