Digital statt analog: Vor etwa zwei Jahren starteten die Bundesvereinigung Logistik (BVL) und GS1 Germany ein Projekt, um Transportprozesse zu digitalisieren.
Um das Papierchaos und die Zettelwirtschaft in der Lieferbranche einzudämmen und gleichzeitig Logistikprozesse zu optimieren, wurde das Projekt „Digitaler Lieferschein“ ins Leben gerufen. Nachdem das Konzept im vergangenen Jahr intensiv durch 20 große Unternehmen aus Konsumgüterindustrie, Handel und Logistik auf Praxistauglichkeit getestet wurde, soll es jetzt umgesetzt werden, teilt der BVL aktuell mit. Die Prüfung hatte unter anderem ergeben, dass sich die Dauer einzelner Lieferprozesse teils um bis zu zehn Tage verkürzen ließ.
Zentrale Plattform für Ende 2022 geplant
Die Lieferdokumente zu digitalisieren, sei dennoch kein leichtes Unterfangen, weshalb die Übermittlung relevanter Dokumente beim Transport vielerorts noch manuell erfolge. Die Scheine würden beispielsweise gleichzeitig auch als Quittung gelten, mit denen Händler den Erhalt der eingekauften Waren bestätigen. Diese Bestätigungen würden dann vom Fahrpersonal des jeweiligen Logistikdienstleisters wieder mitgenommen und den Verkäufern der Waren vorgelegt.
Über eine zentrale, cloudbasierte Plattform namens „Cloud4Log“ soll der Austausch dieser Dokumente künftig aber digital erfolgen. Die Partner aus Industrie, Handel und Logistik hatten bereits testweise ein entsprechendes Portal im Einsatz. Bis Ende 2022 soll die Plattform nun weiter ausgebaut und schließlich in Betrieb genommen werden, heißt es weiter. Unter anderem ermöglichen dabei offene und standardisierte Schnittstellen die einfache technische Anbindung. Offene Schnittstellen (API) sorgen dafür, dass mehrere Software-Programme Daten und Informationen problemlos austauschen können. „Die Besonderheit der angestrebten Lösung ist ihre Neutralität und der Community-Ansatz, der die Interessen aller Prozessbeteiligten berücksichtigt“, erläutert Dr. Martin Schwemmer, Geschäftsführer der BVL.
Wer mehr über die Anwendung des digitalen Lieferscheins wissen möchte, findet auf einer entsprechend dafür eingerichteten Webseite des BVL weitere ausführliche Informationen.
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