Nach erfolglosen Verhandlungsgesprächen kündigte die britische Transportgewerkschaft RMT umfassende Streiks an.
In Großbritannien droht diese Woche massives Verkehrschaos: Wie der Spiegel berichtet, rufen die Transportgewerkschaft RMT sowie die Londoner U-Bahn am Dienstag, Donnerstag sowie Samstag zur Arbeitsniederlegung auf. Dem aktuellen Streik waren Tarifverhandlungen mit dem britischen Verkehrsministerium vorausgegangen: Die RMT versuchte, gegen Stellenabbau und Lohnkürzungen vorzugehen.
Regierung streicht Fördergelder in Milliardenhöhe
Auslöser für die Konflikte war eine Entscheidung der konservativen Tory-Regierung, den nationalen sowie Londoner Verkehrsbetrieben Fördergelder in Höhe von über 4,5 Milliarden Euro zu streichen. Die Regierung betont, dass die Coronapandemie den Verkehrssektor stark unter Druck gesetzt habe.
Die finanziellen Kürzungen führen in der Folge zu massivem Stellenabbau sowie Kürzungen der Rentenzahlungen und Gehälter für die bleibenden Angestellten, beteuert das RMT in einer Pressemitteilung. Insbesondere angesichts der aktuellen Inflation könne dieser Umstand nicht einfach hingenommen werden.
Ein Sprecher des britischen Verkehrsministeriums nannte die Streikpläne „sehr enttäuschend und verfrüht“, heißt es beim Spiegel. RMT-Generalsekretär Mike Lynch zeigte sich dagegen nach den bisherigen Gesprächen resigniert und meint, die Gewerkschaft könne „nicht passiv bleiben“.
Verkehrschaos vorprogrammiert
Insgesamt werden sich voraussichtlich über 50.000 Angestellte an den Arbeitsniederlegungen beteiligen. Die Londoner U-Bahn würde dabei am Dienstag, dem 21. Juni, für 24 Stunden die Arbeit komplett niederlegen. Andere nationale Verkehrsunternehmen versuchen, zumindest teilweise die Dienste aufrechtzuerhalten. Angesichts des Ausmaßes handelt es sich um den größten Bahnstreik, den Großbritannien seit 1989 zu verzeichnen hat.
Der Guardian hat eine Übersicht erstellt, welche Strecken und Unternehmen zu welchen Zeiten fahren würden. Demnach ist auch zwischen den Streiktagen – also Mittwoch, Freitag und Sonntag – mit einer Einschränkung des Verkehrsbetriebes um bis zu 60 Prozent zu rechnen.
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