Dienstliche Trips sind aufgrund der Inflation aktuell hierzulande teurer als in vielen anderen europäischen Ländern und den USA.
Geschäftsreisen innerhalb von Deutschland waren zuletzt vergleichsweise günstiger als in Europa und den USA, insbesondere aufgrund geringerer Hotelkosten und billigen Flügen. Im Zuge der Inflation hat sich dies aber inzwischen geändert, ermittelte das Reisemanagementunternehmen Travelperk. Bahnfahren sei deren Analyse von Geschäftsreisekosten im zweiten Quartal dieses Jahres zufolge inzwischen hierzulande merklich teurer, aber auch die Flugkosten hätten stark angezogen.
Kosten teils mehr als doppelt so hoch
Grund für die gestiegenen Reisekosten ist wie allerorten die wirtschaftlich angespannte Situation – Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Angriffskrieges auf die Ukraine im vergangenen Jahr und die damit zusammenhängende Inflation. Zwar erholt sich die Wirtschaft nach und nach, in der Reisebranche hinke man hierzulande aber offenbar hinterher, erläutert Eugen Triebelhorn, bei Travelperk verantwortlich für den DACH-Raum, laut Wirtschaftswoche: „Wir haben festgestellt, dass sich in Deutschland die Preise deutlich zögerlicher stabilisieren als in den USA und in Europa insgesamt.“
So hätten Manager:innen für Reisen im Ausland deutlich weniger ausgegeben als noch 2022, in Deutschland waren die Kosten aber merklich höher. Der Analyse zufolge kosteten Flüge an deutschen Airports, die über die Reiseplattform gebucht worden seien, durchschnittlich 58 Prozent mehr als vor Corona-Zeiten, im Vergleich zum Vorjahresquartal waren sie elf Prozent teurer. Zum Vergleich: Im Vereinigten Königreich lag der Preissprung bei etwa einem Drittel, in Frankreich waren es 12 Prozent mehr als vor der Corona-Pandemie.
Preise für Deutsche Bahn „überraschend“ hoch
Neben den Flugkosten müssen Unternehmen bei Dienstreisen jedoch vor allem für Zugfahrten mehr zahlen. Die unterschiedliche Preisentwicklung sei im internationalen Vergleich besonders überraschend, erklärte Triebelhorn weiter: Tickets für die Deutsche Bahn kosteten 17 Prozent mehr als vor der Coronakrise, im Vergleich zum Vorjahr waren sie noch 13 Prozent teurer. In Frankreich und Großbritannien verbilligten sie sich stattdessen um 47 bzw. 40 Prozent.
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