Die Online-Auftritte von Hermes waren diese Woche teilweise nicht zu erreichen. Der Grund: ein Hackerangriff. Der Logistiker hat nun eine Stellungnahme dazu veröffentlicht. Außerdem im Logistik-Newsflash: Es soll ein eigenes Air-Traffic-Kontrollsystem für Amazon Drohnen geben, Dobrindt will in Schienen und Straßen investieren, Speditionen stehen wegen sinkender Transportpreise unter Druck und ZF und e.GO Mobile kooperieren beim autonomen Fahren.
Hermes informiert über Hackerangriffe
Der Logistiker Hermes wurde diese Woche offenbar erneut Opfer eines Hackerangriffs. Das Unternehmen informiert nun in einer Meldung über die aktuellen Vorfälle. Darin heißt es, dass die technischen Störungen „von externen Dritten bewusst verursacht“ wurden. Betroffen waren unter anderen die Online-Auftritte myhermes.de, hermesworld.com sowie die Apps für Smartphone und Tablet. Auch Services wie Paketscheinerstellung, Sendungsverfolgung sowie verschiedene Schnittstellen sind nur eingeschränkt nutzbar. Wann die Services wieder zur Verfügung stehen, ist noch nicht klar. Hermes versichert aber, die Systeme so schnell wie möglich wieder vollumfänglich zum Laufen zu bringen. Zudem versichert der Logistiker, dass sämtliche Kunden- oder andere sensible Daten sicher sind. Weiterhin, so heißt es in der Meldung, nimmt Hermes die aktuellen Störungen zum Anlass, das Infrastruktursystem umfassend zu prüfen und, wo nötig, an strategisch sinnvollen Punkten fortlaufend zu optimieren.
Amazon entwickelt eigenes Air-Traffic-Kontrollsystem für Drohnen
Amazon setzt weiter auf die kommerzielle Nutzung von Drohnen für die Paketzustellung und arbeitet dafür aktuell an einem Air-Traffic-Kontrollsystem. Dieses soll für mehr Sicherheit in der Luft sorgen und Zusammenstöße mit Häusern, Bäumen, anderen Drohnen und natürlich auch Vögeln verhindern. „Auf dem Weg vom Lager zum Kunden muss die Drohne in die richtige Richtung fliegen, den Zustellort finden und dabei allem ausweichen, was im Weg ist“, erklärt Paul Misener, Amazon’s VP für Global Innovation Policy und Communications, laut chainstoreage.com. Nach den Plänen von Amazon soll die Kontroll-Software direkt auf die Drohnen aufgespielt werden. Sie erlaubt eine Echtzeit-Kommunikation zwischen den Geräten und dem Kontrollzentrum über mögliche Risiken.
Bundesverkehrsminister will in Straße und Schienen investieren
Der stetig zunehmende Güterverkehr überbeansprucht die aktuelle Infrastruktur, weswegen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) Investitionen sowohl in das Straßen- als auch in das Schienennetz vornehmen will. Wie die Verkehrsrundschau berichtet, erklärte Dobrindt, dass die Beschleunigung von Planungsverfahren für die Fernstraßen eine wichtige Aufgabe sei, weswegen es richtig war, den Weg in eine Bundesautobahngesellschaft zu gehen. Mit der Bundesautobahngesellschaft will der Bund ab 2021 für mehr Effizienz in Planung, Bau und Betrieb der Autobahnen und Bundesstraßen sorgen. Zudem, so Dobrindt weiter, soll mehr Akzeptanz für den Schienen-Güterverkehr geschaffen werden, weswegen ab Ende 2020 nur noch leise Waggons für den Güterverkehr eingesetzt werden sollen.
Schwieriges erstes Quartal für Speditionen
Der Transport Market Monitor von Transporeon und Capgemini Consulting beziffert gegenüber dem 4. Quartal 2016 den Rückgang der Transportpreise im 1. Quartal 2017 um neun Prozent. Auf der anderen Seite stieg der Kapazitätsindex gegenüber dem Vorquartal um über 20 Prozent auf 112,8 Punkte. Der Dieselpreis legte zudem um zehn Prozent zu. Alles in allem zeigt der Monitor, dass die Marktsituationen für Spedition im Landverkehr im 1. Quartal 2017 schwierig war. Wie Transport Online schreibt, bestätigt dies auch Ralph Schneider-Maul, Leiter des Bereichs Supply Chain Management bei Capgemini Consulting in der DACH-Region: „Die auf dem Markt erzielten Preise waren außergewöhnlich niedrig. Der realisierte Transportpreis lag kaum über dem mitten in der Wirtschaftskrise in 1. Quartal 2009 erreichten Preis, und da der Dieselindex zurzeit beinahe 40 Prozent über dem von 1. Quartal 2009 liegt, lag der tatsächliche Preis, den die Speditionen erzielten, noch darunter.“
Neue Kooperation für urbanen Frachtverkehr
Der Systemanbieter ZF und das StartUp e.GO Mobile AG wollen über ein Gemeinschaftsunternehmen die Realisierung autonomer und elektrifizierter Fahrzeuge zur Personen- und Frachtbeförderung im urbanen Bereich vorantreiben, berichtet Logistik Heute. Das beschlossene Joint Venture namens e.GO Moove mit Sitz in Aachen hat die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb eines autonomen sogenannten People und Cargo Movers zum Ziel. Ein erster Prototyp wurde bereits auf dem Campus der RWTH Aachen vorgestellt. „Autonome, vernetzte und damit hochflexible E-Shuttle-Fahrzeuge werden in den urbanen Ballungszentren der Zukunft eine bedeutsame Rolle als gleichermaßen sichere, komfortable, effiziente wie umweltschonende Verkehrsträger spielen", so Dr. Stefan Sommer, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG.
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