Seit Jahren ist die Deutsche Bahn am Straucheln. Der finanzielle Verlust konnte in diesem Jahr zwar drastisch reduziert werden, Konzernchef Richard Lutz spricht dennoch von der „größten Krise seit [der] Bahnreform“. Wie die Tagesschau berichtet, belief sich der Verlust im Jahr 2024 auf 1,8 Milliarden Euro. Zwar stellt dies eine deutliche Verbesserung zum Vorjahr dar (2023 lag der Verlust bei 2,7 Milliarden Euro), doch bricht jetzt durch den Verkauf von DB Schenker auch eines der lukrativsten Standbeine weg.
Deutsche Bahn sitzt auf hohem Schuldenberg
Das deutlich bessere Ergebnis in diesem Jahr geht dabei vor allem auf Ausgleichszahlungen des Bundes zurück. Dieser hatte sich mit 1,8 Milliarden Euro an Instandhaltungsarbeiten am Schienennetz beteiligt. Der inflationsbereinigte, operative Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) konnte dadurch für 2024 auf etwa 333 Millionen Euro reduziert werden.
Ein weiteres Plus brachte, zumindest auf kurze Sicht, der Verkauf der Logistiksparte DB Schenker. Für 14,3 Milliarden Euro wechselte Schenker an den dänischen Wettbewerber DSV. Die Summe soll aber vor allem die hohen Schulden der Bahn ausgleichen. Diese belaufen sich aktuell auf rund 32,6 Milliarden Euro. Bis 2027 strebt man eine Reduktion auf zwischen 26 und 28 Milliarden Euro an, heißt es beim ZDF.
DB Schenker war eines der lukrativsten Standbeine und brachte regelmäßig schwarze Zahlen. Das können nicht alle Bahn-Sparten von sich behaupten. Die DB Cargo trug mit 357 Millionen Euro am stärksten zum Konzernverlust bei. Aber auch im Fernverkehr (Minus 96 Millionen Euro) und Regionalverkehr (Minus 108 Millionen Euro) kam es zu anhaltend hohen Verlusten. Hier wird vor allem die massive Unpünktlichkeit der Züge der Deutschen Bahn in der Verantwortung gesehen.
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