In der Branche der Containerschifffahrt bleibt es weiter spannend. Zwar geht es für die umsatzentscheidenden Frachtraten nach oben, die langanhaltende Branchenkrise hat aber auch ihre Spuren hinterlassen. Während Hapag-Lloyd vom Aufschwung der Branche profitiert, vermeldet die Hamburger Reederei Rickmers, einen Insolvenzantrag stellen zu müssen.
Die Branche der Schifffahrt kommt nur langsam aus der Krise. Das musste die große Reederei Rickmers jetzt am eigenen Leib erfahren, als gestellte Kreditanträge abgelehnt wurden. Das Hamburger Unternehmen steht nun vor der Insolvenz. Ganz anders ergeht es Hapag-Lloyd. Der derzeit herrschende Aufschwung kommt für die Containerreederei genau zum richtigen Zeitpunkt, denn das Hamburger Logistikunternehmen steht kurz vor einem Zusammenschluss mit der United Arab Shipping Company, dem Rivalen aus Nahost. Trotz des positiven Trends warnt Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen vor zu viel Euphorie.
Hapag-Lloyd profitiert kurz vor großer Fusion vom Branchenaufschwung
Das Timing für den Zusammenschluss hätte nicht besser sein können, denn die Branche erholt sich gerade von einer Krise. Wie Konzernchef Rolf Habben Jansen bekannt gab, setze sich der positive Trend aus dem letzten Jahr weiter fort. Das Unternehmen, welches zu Jahresbeginn noch tief in den roten Zahlen steckte, stellte nun einen Gewinnanstieg in Aussicht, wie das Handelsblatt berichtet. Aktionäre sollten sich aber nicht zu früh freuen. Nach Angaben von Habben Jansen, wird es trotz des Aufschwungs in absehbarer Zeit keine Dividende für die Eigner geben.
Die Kooperation mit der United Arab Shipping Company soll das Unternehmen nun weiter nach vorne bringen. Durch die Übernahme steigt Hapag-Lloyd zur fünftgrößten Containerreederei weltweit auf. Eine bessere Auslastung der Schiffe und die Zusammenlegung von Diensten sollen ab 2019 Kostenvorteile von 435 Millionen Dollar einbringen. Während 2017 noch ganz im Zeichen der Fusion steht, sollen die ersten finanziellen Erfolge schon ab kommendem Jahr verzeichnet werden.
Insolvenz: Reederei Rickmers geht das Geld aus
Der vom Hapag-Lloyd-Chef attestierte Branchenaufschwung dürfte für die Hamburger Reederei Rickmers zu spät kommen. Wie es in einem Bericht im Spiegel heißt, wurden gestellte Kreditanträge abgelehnt. Damit steht das Unternehmen vor der Pleite und muss einen Insolvenzantrag stellen. Das Geld war für ein Sanierungskonzept angedacht, welches nun nicht mehr stattfinden wird. Grund für die Absage des Kreditantrages von Seiten der HSH Nordbank ist die Branchenkrise, die auch am einst weltgrößten Schiffsfinanzierer nicht spurlos vorbei gegangen ist. "Der HSH-Vorstand hat das Rickmers-Sanierungskonzept sorgfältig geprüft und erachtet dieses als betriebswirtschaftlich nicht tragfähig", zitiert der Spiegel einen Sprecher der HSH.
Besonders das vergangene Jahr machte der Reederei Rickmers schwer zu schaffen. Insgesamt verzeichnete die Firmengruppe einen Verlust von 341 Millionen Euro.
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