Heute im Logistik-Newsflash mit dabei: News von DHL und UPS, Proteste gegen Riesen-Lkw, neue Firmen schließen sich der Sammelklage gegen das Lkw-Kartell an und der Versand von Medikamenten über Paketdienste ist äußerst ungünstig.
Gefährdung der Medikamenten-Wirksamkeit bei Paketversand
Der Versand von Medikamenten mit handelsüblichen Paketdiensten kann die Wirksamkeit der Präparate negativ beeinflussen. Oft werden die empfindlichen Mittel bei einem Standardversand Temperaturen ausgesetzt, die eine anschließende Verwendung unmöglich machen. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt das European Institute for Pharma Logistics (EIPL), welche im Zuge einer Studie den Versandweg von verschiedenen Online-Apotheken überprüft hat. Diese ergab, dass Händler temperaturempfindliche Tabletten oft in normalen Kartons verschicken, welche mögliche Temperaturschwankungen im Laufe des Versandes nicht regulieren können. So wurden einige Tabletten, die nicht unter acht Grad gelagert werden dürfen, einer Temperatur von -12 Grad ausgesetzt. „Vom Hersteller haben wir die klare Aussage erhalten, dass dieses Produkt in solch einem Fall keinesfalls mehr verwendet werden soll“, gibt EIPL-Geschäftsführer Christian Specht in einem Statement auf Eurotransport zu bedenken. Online-Apotheken sollen nun klare Regelungen für den Versand von Medikamenten auferlegt bekommen, fordert das European Institute for Pharma Logistics.
Erneuter Protest gegen Gigaliner
Der Protest gegen die Riesen-Lkw auf Deutschlands Straßen wird immer lauter. Neben dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der Deutschen Umwelthilfe und der Allianz pro Schiene hat sich jetzt auch der ACV Automobil-Club Verkehr der Kampagne gegen die Gigaliner angeschlossen. Gigaliner haben eine Länge von über 25 Metern, fast 6,5 Meter länger als herkömmliche Lastkraftwagen, und dürfen seit dem 01. Januar 2017 auf einem Streckennetz von aktuell 11.600 Kilometer in ganz Deutschland unterwegs sein. Die Ausweitung soll nun mithilfe der Protestaktion keine-gigaliner.de gestoppt werden.
Als Hauptkritikpunkte nennt der ACV in einer Pressemeldung unter anderem die zusätzliche Umweltbelastung durch Treibhausgasemissionen, das Sicherheitsrisiko für andere Verkehrsteilnehmer durch die Überlänge der Lkw und die Belastung der Infrastruktur, da beispielsweise Kreuzungen und Parkplätze auf die entsprechende Größe angepasst werden müssen.
DHL bietet neue Lösungen in der Halbleiterindustrie
Die DHL hat einzelne Logistikdienstleistungen zusammengeführt und erweitert nun unter dem Dach von DHL Semiconductor Logistics sein Angebot für die Halbleiterindustrie. Da die Nachfrage nach Halbleitern in den letzten Jahren extrem gestiegen ist, bietet DHL nun eine Komplettlösung, welche die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt. "Mit mehr als 3.000 spezialisierten Mitarbeitern an 50 Standorten in aller Welt haben wir eine umfassende Infrastruktur und Expertise für die Halbleiterindustrie aufgebaut. Unser neues Angebot bündelt die Kompetenzen und Kapazitäten der breit aufgestellten DHL-Plattform. So können wir unseren Kunden maßgeschneiderte und wirtschaftliche Servicelösungen entlang ihrer gesamten Lieferkette bieten. In einer Branche, in der Speziallogistiklösungen einen wichtigen Differenzierungsfaktor darstellen, ist das zunehmend unverzichtbar", erklärt Rob Siegers, President, DHL Technology Sector, in einem Statement das neue Konzept.
Weitere Unternehmen erheben Schadenersatz gegen Lkw-Kartell
Der Schadensersatzklage gegen das Lkw-Kartell haben sich jetzt weitere Unternehmen aus Mecklenburg Vorpommern angeschlossen. Über 14 Jahre lang gab es geheime Preisabsprachen von Lkw-Herstellern, die sich letztendlich auf Kosten von Fuhrunternehmen auswirkten. Eine Strafe von knapp 2,93 Milliarden Euro mussten die beteiligten Firmen Daimler, Iveco, DAF und Volvo/Renault bereits zahlen. Nun fand eine Informationsveranstaltung für Unternehmen aus Mecklenburg Vorpommern statt, an welchen Klagen sich die jeweiligen Firmen beteiligen können. „Welches Unternehmen sich welchem Modell einer Sammelklage anschließt, bleibt aber jedem selbst überlassen", sagte der Präsident des Landesverbands des Verkehrsgewerbes (LVM-V) Rolf Kroeger der VerkehrsRundschau.
UPS: Starker Umsatzanstieg und Teilnahme an den Classic Days in Jüchen
Das Logistikunternehmen UPS kann sich über ein erfolgreiches zweites Quartal freuen. Insgesamt stieg der Umsatz um fast acht Prozent auf rund 13,5 Milliarden Euro an. Wie der Standard berichtet, lagen auch die Zahlen des operativen Geschäfts bei positiven 1,8 Milliarden Euro. UPS konnte vom steigenden Online-Geschäft also durchaus profitieren, was sich auch in der Jahresprognose widerspiegelte.
Über die weiteren News von UPS können sich besonders Oldtimer-Fans freuen: Das Unternehmen präsentiert auf den Classic Days in Jüchen eines seiner ersten Zustellerfahrzeuge aus dem Jahr 1976. In diesem Jahr nahm UPS in Deutschland seine Arbeit auf. Wie das Unternehmen weiter berichtet, können sich Besucher ebenfalls auf den UPS Racing Trucks freuen, einem umgebauten Truck zu einer Rennmaschine mit 425 PS und V8-Motor.
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