Für die Deutsche Post DHL Group könnte es gerade nicht besser laufen. Die neusten Unternehmenszahlen zeigen ein Wachstum sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn. Allein das Geschäftsfeld Post schwächelt, was jedoch von den anderen Unternehmensbereichen aufgefangen wird.
„Wir sind mit dem zweiten Quartal wie auch mit dem gesamten ersten Halbjahr sehr zufrieden. Unser Unternehmen wächst in allen Bereichen und steigert seinen Gewinn kontinuierlich“, sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post DHL Group.
DPDHL profitiert vom weltweiten E-Commerce
Der Konzern hat am heutigen Mittwoch seine Unternehmenszahlen für das zweite Quartal 2017 veröffentlicht. Sowohl Umsatz als auch das operative Geschäft konnten deutlich gesteigert werden. Die Erlöse des Konzerns stiegen im Zeitraum von April bis Juni um 623 Millionen Euro auf 14,8 Milliarden Euro. Zu dem starken Wachstum haben vor allem das internationale Paket- und eCommerce- sowie das globale Express-Geschäft beigetragen. Mit einem Konzern-EBIT von 841 Millionen Euro verzeichnete die Deutsche Post DHL Group das stärkste zweite Quartal seiner Geschichte und damit den siebten Quartals-Bestwert in Folge. Entsprechend optimistisch zeigt sich Appel, wenn es um die zu erwartenden Ergebnis des Gesamtjahres (Prognose: Anstieg Konzern-EBIT auf rund 3,75 Milliarden Euro) und die Zukunft geht: „Auch für die kommenden Jahre sind wir unverändert optimistisch: Alle unsere Unternehmensbereiche sind dank ihrer Fokussierung auf wachstumsstarke Märkte wie den weltweiten E-Commerce bestens für langfristiges Wachstum aufgestellt.“
Der Konzernumsatz für Q2 2017 stieg um 4,4 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis des Unternehmens erhöhte sich um 11,8 Prozent auf 841 Millionen Euro. Maßgeblich an dem Gewinn beteiligt sind die Unternehmensbereiche Express (+ 12,2 Prozent) und Supply Chain (+ 21,6 Prozent).
Die Gewinne der DPDHL fallen im zweiten Quartal 2017 allerdings auch so hoch aus, da im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund 100 Millionen Euro weniger investiert wurde (2016: 456 Millionen Euro, 2017: 351 Millionen Euro). Investitionen wurden dabei in allen vier Unternehmensbereichen getätigt. So wurden beispielsweise der Ausbau der nationalen und internationalen Paket-Infrastruktur und die Produktion der StreetScooter-Elektrofahrzeuge weiter vorangetrieben.
Express und Supply Chain als Wachstumstreiber
War der Bereich Post-eCommerce-Parcel in den letzten Monaten Wachstumstreiber, liegt der Umsatz-Anstieg in Q2 bei gerade einmal 4,8 Prozent (4,3 Milliarden Euro). Zu dem Plus trugen vor allem Mengen- und Erlössteigerungen im Geschäftsfeld eCommerce - Parcel bei, dessen Umsatz sich um 13,6 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro erhöhte. Besonders stark gewachsen ist Parcel Europe mit einem Plus von 61,5 Prozent. Hintergrund der enormen Steigerung ist die erstmalige Konsolidierung des Geschäfts von UK Mail in Großbritannien nach der erfolgreichen Übernahme im Dezember 2016. Im Geschäftsfeld Post sanken die Erlöse aufgrund strukturell bedingter Volumenrückgänge, vor allem im Bereich Brief Kommunikation, leicht um 1,8 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.
Im Bereich Express lag der Erlöse mit 3,8 Milliarden Euro um 8,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Haupttreiber für das Wachstum war das Geschäft mit zeitgenauen internationalen Sendungen (TDI): Hier stieg das Volumen pro Tag im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent – bei gleichzeitig erfolgreichem Ertragsmanagement. Das EBIT des Unternehmensbereichs legte um 12,2 Prozent auf 469 Millionen Euro zu.
Die Erlöse im Unternehmensbereich Global Forwarding, Freight kletterten im zweiten Quartal 2017 um 5,5 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Trotz Umsatzsteigerung ging das Bruttoergebnis leicht zurück. Das operative Ergebnis lag mit minus 2,9 Prozent bei 67 Millionen Euro. Der Bereich Supply Chain blieb beim Umsatz stabil (Q2 2017: 3,52 Milliarden Euro, Q2 2016: 3,54 Milliarden Euro). Grund dafür ist vor allem ein negativer Währungseffekt insbesondere in der Region Asia Pacific. Doch trotz stagnierendem Umsatz wurde das operative Ergebnis um 21,6 Prozent auf 124 Millionen Euro gesteigert. Um Restrukturierungskosten in Höhe von 16 Millionen Euro im Vorjahresergebnis bereinigt, verbesserte sich das EBIT um 5,1 Prozent. In dieser Entwicklung spiegeln sich vor allem die positiven Effekte des erfolgreich umgesetzten Optimierungsprogramms bei Supply Chain wider.
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