So hat sich Hermes das Weihnachtsgeschäft gewiss nicht vorgestellt. Ein Service-Partner des Logistikers steht aktuell im Mittelpunkt polizeilicher Ermittlungen. Die Vorwürfe wiegen schwer.
Ein Service-Partner des Logistikers Hermes ist ins Visier der Behörden geraten. Wie Eurotransport berichtet, haben Anfang vergangener Woche mehr als 300 Mitarbeiter von Zoll und Bundespolizei in Nordrhein-Westfalen Razzien durchgeführt. Dabei seien „24 Geschäftsräume und Wohnungen leitender Mitarbeiter durchsucht und dabei nach Angaben der Staatsanwaltschaft Köln umfangreiche Unterlagen sichergestellt“ worden.
Im Rahmen der Ermittlungen wird der Hermes-Service-Parner verdächtigt, Sozialabgaben hinterzogen, Mitarbeiter illegal beschäftigt und dabei gegen die Vorgaben des Mindestlohns verstoßen zu haben. Nach Angaben des Handelsblattes werde darüber hinaus dem Verdacht „des Einschleusens von Ausländern und Urkundenfälschung (falsche Pässe)“ nachgegangen.
WDR-Sendung war Auslöser für Ermittlungen
Die Staatsanwaltschaft habe dem aktuellen Stand nach bereits 16 Personen ohne gültige Aufenthaltstitel ermitteln können. Doch dies könnte nur die Spitze des Eisbergs sein. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln äußerte sich laut Eurotransport dahingehend, dass zu vermuten sei, dass dies „erst der Anfang war“.
Auslöser der Ermittlungen sei die WDR-Sendung „Könnes kämpft“ gewesen, bei der ein Team rund um den Reporter Dieter Könnes über illegale Anstellungs- und Entlohnungsmodelle berichtet hatte und auch die Arbeitsbedingungen in der Logistik- und Paketbranche unter die Lupe genommen hatte.
Hermes zeigt sich ‚not amused‘
Wie das Handelsblatt weiter schreibt, erklärte Hermes, dass man „mit Hochdruck“ an dem vorliegenden Fall arbeite, „um schnellstmöglich Konsequenzen ziehen zu können“. Ein Sprecher ließ zudem verlauten: „Die im Bericht geschilderten Umstände entsprechen in keinem Fall auch nur ansatzweise den Maßstäben, an denen wir unsere in der Zustellung für uns tätigen Servicepartner messen.“ Man erwarte bei Hermes „selbstverständlich, dass alle für uns tätigen Servicepartner vollumfänglich die gesetzlichen Vorgaben einhalten.“
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