Nach Bränden in zwei Elektrolieferwagen hat die Post 460 StreetScooter vorläufig aus dem Verkehr gezogen. Die Vorfälle ereigneten sich bereits im November 2018.
Bereits im November kam es zu Bränden in zwei StreetScooter vom Typ Work L der Deutschen Post. Daraufhin rief das Unternehmen 460 der Fahrzeuge zurück, bei denen Produktionsfehler vermutet werden, die offenbar zu den Bränden führten. Die Fahrzeugbrände ereigneten sich in Baden-Württemberg und in Sachsen-Anhalt. Offenbar gingen die Brände von der Batterie aus. Gegenüber dem ARD-Magazin Plusminus erklärte ein Postsprecher: „Ursächlich sind mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Vorlieferanten nicht durchgeführte Verbindungsschweißungen in den Traktionsbatterien.”
Zunächst war man von nur 298 Fahrzeugen ausgegangen, wie zwei interne Schreiben der Deutschen Post belegen, die Plusminus vorliegen. Die betriebliche Nutzung der Fahrzeuge sollte demzufolge zunächst „auf das Nötigste“ reduziert werden. Fahrer sollten sich bei Anzeichen auf einen Brand „unverzüglich vom Fahrzeug entfernen“. Erste Überprüfungen hätten bisher allerdings keine Mängel ergeben, die ersten überprüften Fahrzeuge seien bereits wieder in Betrieb. „Der Streetscooter ist und bleibt ein sicheres Elektrofahrzeug“, sagte Achim Kampker, der Chef der Herstellerfirma Streetscooter GmbH, laut FAZ.net.
Flottenausbau auf 15.000 Fahrzeuge
Die Zwischenfälle sollen die Strategie der Deutschen Post nicht beeinträchtigen. Schon jetzt sind deutschlandweit über 9.000 StreetScooter im Einsatz, 6.000 weitere sollen in diesem Jahr dazu kommen. Die Produktionskapazitäten sollen mittelfristig auf 20.000 Stück pro Jahr ausgebaut werden. Die Zukunft ist allerdings weiterhin offen. Bis 2020 will man zwar weiterhin selbst Elektrofahrzeuge bauen, doch bislang ist das Geschäft noch defizitär. Spätestens ab 2020 soll die Sparte Gewinne abwerfen. Möglich seien laut Konzernchef Frank Appel dann ein Börsengang, die Beteiligung weiterer Unternehmen oder auch ein Verkauf der Sparte.
Kommentar schreiben