Um dem Papierberg ein Ende zu setzen, wünschen sich deutschen Unternehmen den Einsatz von digitalen Frachtpapieren. Das geht aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervor.
Lkw-Fahrer müssen neben ihrer eigentlichen Fracht häufig zusätzlich einen ganzen Stapel Papiere mit sich führen. Noch immer werden Frachtbegleitdokumente oder Zollschreiben in analoger Form gefordert. Von diesen Papierformularen würden sich die deutschen Logistikunternehmen gerne verabschieden und wünschen sich eine juristische Anerkennung von digitalen Frachtpapieren. Das geht aus einer neuen Studie von Bitkom hervor. Unter der Fragestellung „Würde es Ihnen helfen, wenn neben den üblichen Papierformularen auch eine digitale Variante juristisch anerkannt wäre, z.B. Frachtbegleitinformationen oder Zolldokumente?“ hat der Digitalverband 514 Unternehmen mit Logistikprozessen aus sämtlichen Bereichen befragt. 88 Prozent gaben an, eine solche Umstellung würde ihnen helfen, 50 Prozent der Teilnehmer würde es sogar sehr helfen.
Verband unterstützt EU-Initiative
„Der Zwang, Frachtdokumente auf Papier mit sich zu führen, ist angesichts der Digitalisierung in der Logistik ein nicht mehr nachvollziehbarer Anachronismus. Papierdokumente kosten Unternehmen und Verwaltung Zeit und Geld und belasten zudem die Umwelt“, betont Julia Miosga, Bereichsleiterin Handel & Logistik beim Bitkom. Von den befragten 514 Unternehmen gaben nur elf Prozent an, dass ihnen die Verwendung von digitalen Unterlagen nicht helfen würde. Aus der Studie geht außerdem hervor, dass besonders Firmen mit vielen Mitarbeitern von einer Umstellung profitieren würden. Bei Unternehmen mit 50 bis 99 Beschäftigten sagten 17 Prozent, die digitale Variante würde ihnen nicht viel helfen, bei Unternehmen mit über 500 Angestellten sind nur vier Prozent dieser Meinung. „Aus diesem Grund unterstützt Bitkom die EU-Initiative für elektronische Informationen zum Güterverkehr, über die möglichst noch in dieser Legislaturperiode entschieden werden sollte“, sagt Miosga.
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