Rund ein Jahr haben fünf Logistik-Unternehmen Lastenräder in Berlin erprobt. Nun ziehen sie ein positives Feedback über diese Zustellung auf der letzten Meile.
Seit einem Jahr betreiben die fünf Logistik-Unternehmen DHL, DPD, GLS, Hermes und UPS ein gemeinsames Mikrodepot in Berlin. Von dem Depot, das aus sechs Containern, zwei Dixi-Klos und einem Aufenthaltsraum besteht, fahren die Boten der Unternehmen mit insgesamt elf Lastenrädern los und liefern in einem Umkreis von drei Kilometern im Stadtteil Prenzlauer Berg die Pakete an die Empfänger. Nun ziehen die fünf Logistik-Unternehmen Bilanz – und die fällt durchweg positiv aus, wie Gründerszene berichtet.
Beachtlich ist, dass die Paketdienste trotz ihrer eigentlichen Konkurrenz eine gemeinsame Lösung etabliert haben, wie auch Andreas Weber, Projektkoordinator bei der Senatsverkehrsverwaltung, betont. 28.000 Fahrzeugkilometer mit Dieselfahrzeugen seien seit dem Start des „KoMoDo“ genannten Projekts vor einem Jahr eingespart worden. Die Fahrradkuriere legten dagegen insgesamt 38.000 Kilometer zurück und konnten so elf Tonnen des Treibhausgases CO2 einsparen – bei der Zustellung von 160.000 Paketen.
Lastenräder leiden noch an Kinderkrankheiten
Trotz des positiven Fazits, hat das Prinzip Mikrodepot mit Lastenrädern noch einen weiten Weg vor sich. Geeignete Flächen für die dezentralen Depots müssen gefunden werden, wenn das Konzept auf weitere Städte ausgeweitet werden soll. Zudem leiden die Fahrradkuriere stärker unter dem Wetter als ihre Kollegen in Lieferfahrzeugen. Auch zeigen sich noch Kinderkrankheiten mit den elektrischen Lastenrädern, wie Andreas Weber anmerkt: Diese hätten „noch nicht die erforderliche Zuverlässigkeit“.
Die Logistik-Unternehmen wollen das Projekt aber nach der offiziellen Förderung fortsetzen und bis zum nächsten Jahr drei bis fünf weitere Standorte erschließen. Da eine neutrale Stelle für die Infrastruktur sorgt, werde kein Wettbewerber bei dem Projekt benachteiligt – ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Mikrodepots. Im Berliner Pilotprojekt sorgt die Hafen- und Lagerhausgesellschaft für die Infrastruktur.
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Pferdegezogene Trams, Lastenfahrräder und ab und zu ein Auto,.
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