Wie aus internen Unterlagen hervorgeht, wird Mitarbeitern der Deutschen Post, die in Unfälle verwickelt sind, das Gehalt gekürzt.
In 10.388 schwere Unfälle sollen Angestellte der Deutschen Post in den ersten acht Monaten des aktuellen Jahres verwickelt worden sein, die in Verletzungen und Krankschreibungen resultierten. Dies seien 700 Vorfälle mehr, als noch vor zwei Jahren. Wie aus internen Unterlagen jetzt hervorgeht, müssen die Angestellten sogar selbst für den Schaden aufkommen, wenn diese stark fahrlässig gehandelt haben. Das berichtet der Focus mit Verweis auf die Bild.
Drei Monatsgehälter gestrichen
Konkret werden den Post-Angestellten bis zu drei Monatsgehälter entzogen, wie aus den Unterlagen hervorgeht. Einem darin angebrachten Beispiel zufolge soll ein Mitarbeiter einen Wagen der Deutschen Post statt mit Diesel versehentlich mit Benzin gefüllt haben. Das Versehen kostete den Konzern 630 Euro, um den Wagen zu reparieren. Die Summe soll dem betroffenen Mitarbeiter vom Lohn abgezogen worden sein. Der Bonner Logistiker fordert seine Angestellten nun zu mehr Vorsicht auf. In einer E-Mail an die Führungskräfte des Konzerns heißt es laut der Bild, es müsse „jede Chance auf eine Reduzierung der Unfallzahlen genutzt werden“.
Die Gewerkschaft DPVKOM sieht vor allem die „extreme Belastungssituation in der Zustellung“ als Grund für die vielen Unfälle. Diese resultiert laut Christina Dahlhaus, Chefin der Gewerkschaft, sowohl aus dem aktuell vorherrschenden Personalmangel als auch der „zu kurzen Einweisungen für neue Mitarbeiter“. Die Deutsche Post wollte keinen Angaben zu den aktuellen Unfallzahlen machen, betonte gegenüber der Zeitung allerdings, darum bemüht zu sein, für einen besseren Arbeitsschutz zu sorgen.
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