Ein StartUp nimmt Verpackungen von Online-Bestellungen ins Visier und will hierzu eine nachhaltigere Alternative bieten.
Bisher werden vorrangig Pappkartons zum Versand von Waren eingesetzt, viele davon werden nur ein- oder zweimal verwendet, bevor sie entsorgt werden. Auch sind Verpackungen häufig viel zu groß, weil es Unternehmen mehr Geld kostet, wenn Angestellte zu lange über eine richtige Versandgröße der Kartons nachdenken.
Versandboxen, die im Gegenzug bis zu Tausende Male wiederverwendet werden können, könnten hier Abhilfe schaffen. Dadurch würden sich verpackungsbedingte CO2-Emissionen um 90 Prozent reduzieren – das ist die Auffassung des deutsch-französischen StartUps LivingPackets. Das Unternehmen hat spezielle Kunststoffbehälter namens „The Box“ entwickelt, die entsprechend oft genutzt werden können, und dank speziellem Schloss und Netz auch ohne Paketklebeband und Füllmaterial auskommen. Zunächst war das Unternehmen 2018 in Frankreich gestartet, hier hatten Tests ergeben, dass aufgrund des Wegfalls von Klebeband oder Füllung Waren 30 Prozent schneller verpackt werden konnten. Auch sind die Boxen mit Tracking-Sensoren und Kameras ausgestattet, Versandlabels werden durch ein digitales Display ersetzt.
StartUp will 1,5 Milliarden nachhaltige Verpackungen in den Verkehr bringen
Bis Mitte 2020 will LivingPackets seine nachhaltige Versandlösung auch in Deutschland etablieren, wie Business Insider meldet. Erklärtes Ziel sei, innerhalb der kommenden zehn Jahre insgesamt 1,5 Milliarden der Mehrwertboxen in den Verkehr zu bringen und so 100 Milliarden der bisherigen Wegwerfkartons zu ersetzen. Die Versandboxen sollen insbesondere Online-Händlern angeboten werden. Erfolgreich war hiermit zuletzt das finnische StartUp RePack, mit dem Modehändler Zalando den Versand der Bestellungen testet. Problematisch ist an dieser Idee derzeit, wie an den Kunden versandte Packungen wieder zum Händler oder Logistiker gelangen können. „Ein einheitliches System, bei dem Kunden die Verpackung nicht zurückschicken, sondern beispielsweise im Supermarkt abgegeben können, würde die Veränderung für alle erleichtern“, lautet hierzu ein Vorschlag von Uwe Streiber, Team Warehouse Consumables bei Zalando.
Doch nicht nur den Online-Handel hat das LivingPackage im Visier: Laut Business Insider führt das Unternehmen auch Kooperationsgespräche mit der Deutschen Post, der Schweizerischen Post sowie der französischen La Poste zum Einsatz der Mehrwegboxen.
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