Rosige Zeiten für Deutsche Post DHL, denn der Konzern hat seine Ziele 2019 erreicht und ein Rekordergebnis erzielt. Ob die diesjährigen Ziele erreicht werden können, ist aber ungewiss.
Am 28. Februar veröffentlichte die Deutsche Post DHL Gruppe die Eckdaten ihres vorläufigen Jahresabschlusses 2019. Die Zahlen können sich sehen lassen: 4,13 Milliarden Euro im operativen Ergebnis und damit ein Rekordergebnis für die Unternehmensgruppe. Das bedeutet eine Verbesserung im Vergleich zu 2018 um 30,6 Prozent. Konzernweit konnte ein Umsatzanstieg von 2,9 Prozent auf 63,3 Milliarden Euro erreicht werden.
„Trotz des herausfordernden weltwirtschaftlichen Umfelds haben wir 2019 ein Rekordergebnis verzeichnet. Wir sind in allen Divisionen weiter gewachsen und haben bei der Ertragskraft einen großen Schritt nach vorn gemacht“, verkündete Vorstandsvorsitzender Frank Appel.
DHL-Divisionen haben die Nase vorn
Im operativen Ergebnis haben die DHL-Divisionen zusammen (3,4 Milliarden Euro) die Nase vor dem Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland (1,23 Milliarden Euro). Die DHL-Bereiche Express (2,03 Milliarden Euro), Supply Chain (912 Millionen Euro) und Frachttransport (521 Millionen Euro) verzeichneten ein positives Ergebnis. Der Unternehmensbereich eCommerce Solutions verzeichnete mit -51 Millionen Euro jedoch etwas Verlust.
Auswirkungen des Corona-Virus sind schon jetzt zu spüren
Trotz des Rekordergebnis von 2019 sieht sich die Deutsche Post DHL Gruppe für 2020 jetzt schon Herausforderungen gegenüber. Allen voran ist die voranschreitende Ausbreitung des Corona-Virus. Die globalen Auswirkungen der Krankheit wirkten sich bereits auf das Ergebnis im Februar aus: Etwa 60 bis 70 Millionen Euro weniger Gewinn als geplant musste der Konzern verzeichnen.
Die Ergebnisprognose für 2020 für ein operatives Ergebnis von mindestens 5 Milliarden Euro verstehe sich daher ab sofort als vorbehaltlich. Noch kann der Konzern die wirtschaftlichen Folgen des Corona-Virus also nicht abschätzen, richtet sich aber auf Verluste ein.
StreetScooter: Künftig ausschließlich Fokussierung auf Betrieb der Bestandsflotte
Auch im Bereich StreetScooter wird sich etwas verändern: Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten hat sich der Konzern dazu entschlossen, sich künftig nur noch auf den Betrieb der aktuellen StreetScooter-Flotte zu konzentrieren. Weitere Aktivitäten werden in diesem Bereich nicht verfolgt.
„Dank StreetScooter haben wir eine der größten elektrisch betriebenen Lieferflotten der Welt und bedeutende Impulse in Sachen Elektromobilität gesetzt. Wir haben immer gesagt, dass wir kein Autohersteller sein wollen. Eine weitere Skalierung ohne den richtigen Partner entspricht nicht unserer langfristigen strategischen Zielsetzung. Die Umstellung unserer Flotte auf E-Mobilität werden wir unabhängig von der heutigen Entscheidung weiter entschieden vorantreiben“, sagte Frank Appel. „Wir stehen zu unserer Mission 2050, das heißt Null-Emissionen-Logistik bis 2050.“
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