Ersten Reaktionen zufolge reagieren Logistikunternehmen vorbereitet auf den Generalstreik der Mitarbeiter der Deutschen Post. Offenbar konnten sie die vorausgegangene Ankündigung der Streiks durch die Gewerkschaft Verdi nutzen, um sich zum Beispiel andere Anbieter zu suchen, die während der Streiks ihre Aufträge verarbeiten.
(Bildquelle Streiks: Isaxar via fotolia.com)
Nicht ganz unangekündigt hat die Gewerkschaft Verdi Mitarbeiter der Deutschen Post zur unbefristeten Arbeitsniederlegung aufgerufen. Das führt erwartungsgemäß zu Einbußen in der Logistik und dem Online-Handel, der besonders auf den Paketversand angewiesen ist. Erstmals seit dem Börsengang vor 15 Jahren ist es wieder zum Generalstreik bei der Deutschen Post gekommen.
Zunächst streiken nur die Briefverteilzentren
Zu Beginn sollen nur die Mitarbeiter in den Briefverteilzentren in mehreren Bundesländern ihre Arbeit niederlegen, in den nächsten Tagen sollen dann auch Briefträger und Paketboten einbezogen werden, wenn die Post dem Forderungen der Gewerkschaft nicht zuvor nachkommt. . „Dieser Streik soll möglichst schnell eine wirtschaftliche Beeinträchtigung bei der Post hervorrufen“, hieß es von der Gewerkschaft Verdi.
Von Seiten der Deutschen Post hieß es, die Streiks seien „unverhältnismäßig und in Bezug auf die laufende inhaltliche Auseinandersetzung destruktiv“. Verdi hingegen argumentiert, dass man, nachdem es nach sechs Verhandlungsrunden kaum vorangegangen sei, entschieden habe, den Druck „massiv zu erhöhen“.
Hauptkritikpunkt von Verdi ist nach wie vor der geplante Aufbau der Deutschen Post von 49 regionalen Gesellschaften für die Paketzustellung. Denn die rund 6.000 Paketboten, welche dort angestellt werden, sind ausgelagert und sollen nach den oftmals niedrigeren Löhnen der Logistikbranche bezahlt werden.
Verbraucher zeigen sich verständnisvoll
Die Verbraucher zeigen sich offenbar im Moment noch von den Streiks wenig beeindruckt und stehen hinter den Streikenden. Auf einem eigens für den Generalstreik von der Süddeutschen Zeitung eröffneten Forum, sind die Reaktionen bislang positiv: „Ich bin auch der Ansicht, dass dieser Arbeitskampf wichtig ist für die Arbeitnehmer bei der Post. Es ist wichtig für sie, dass sie auf eine sichere Zukunft bauen können“, schreibt zum Beispiel ein Leser. Ein anderer schreibt: „Die Angestellten der Post sind Manövriermasse von Großkonzernen geworden, die sich einen Feuchten für Menschen interessieren. Meine Solidarität haben sie.“
Aus der Logistik heißt es, dass sich einige Unternehmen auf den Streik vorbereitet hätten, da er angekündigt war. So haben Unternehmen, darunter Versandapotheken, vorsichtshalber einen weiteren Zusteller unter Vertrag genommen, wie zum Beispiel Hermes.
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