Bereits vor gut einer Woche wurden Gerüchte zur Akquisition des Logistikers Hillebrand bekannt, jetzt machte die Deutsche Post es offiziell.
Die Deutsche Post DHL Group (DPDHL) verkündete aktuell die Übernahme der J.F. Hillebrand Group AG und deren Tochtergesellschaften. Der Kaufpreis für den Mainzer Speziallogistiker beträgt Konzernangaben zufolge 1,5 Milliarden Euro.
Die eigene Finanzkraft ermögliche derart hochwertige Investitionen, so Post-Chef Frank Appel. „Angesichts der erreichten Stärke unseres Speditionsgeschäfts stellt die Übernahme von Hillebrand eine hervorragende Ergänzung unseres bestehenden Portfolios dar. Im Einklang mit unserer Konzernstrategie stärken wir unser logistisches Kerngeschäft und sorgen für langfristiges profitables Wachstum“, erklärte der CEO laut Unternehmensmeldung.
Deutsche Post DHL stärkt Position in der Seefracht und mit flüssigen Massengütern
Durch die strategische Akquisition werden die Frachtsparte der Post, DHL Freight, und Hillebrand zusammengeschlossen, um „die Position des Konzerns auf dem dynamischen Seefrachtspeditionsmarkt zu stärken“, so DPDHL weiter. Hillebrand wird eine Marke innerhalb von DPDHL bleiben und unter das Dach des Unternehmensbereichs Global Forwarding and Freight (DGFF) fallen, teilt Hillebrand-CEO Cees van Gent zur Übernahme mit.
Das Traditionsunternehmen Hillebrand blickt auf eine 177 Jahre alte Geschichte zurück – es wurde bereits 1844 von dem damals 25-jährigen Johann Friedrich Hillebrand gegründet. Das Unternehmen hat weltweit 2.700 Beschäftigte, generierte in den letzten zwölf Monaten einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro und geht 2021 von einem Transport von ca. 500.000 TEU (Twenty-foot Equivalent Unit, standardisierte Einheit zur Zählung von ISO-Containern) aus. Die Mainzer Firma gilt als weltweit größter Wein- und Getränkespediteur, der die ungefährlichen flüssigen Massengüter u. a. mit speziellen Flexitanks und ISO-Tankcontainern befördere.
DPDHL will sich nun das Know-how und Kundenerfahrung auf diesem Gebiet zunutze machen und erwartet attraktive Margen in einem schnell wachsenden Geschäft. Kartellbehörden, u. a. in der EU und der USA, müssen der Fusion noch zustimmen. Mit der Genehmigung werde in den kommenden Monaten gerechnet.
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