Die jüngsten Streiks bei der Deutschen Bahn sollen offenbar nur der Anfang gewesen sein.
In der vergangenen Woche hatte ein Streik der Lokführer große Teile des Bahnverkehrs in Deutschland lahmgelegt. Tausende Passagiere mussten umplanen, viele Bahnhöfe blieben leer. Und wie es aussieht, wird es bei der 48-stündigen Arbeitsniederlegung nicht bleiben: Die Lokführergewerkschaft GDL plant laut einer Reuters-Meldung bei Onvista, ihren Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn zu intensivieren.
Neue Streiks könnten länger dauern
„Wir werden die Streiks ausweiten“, wird GDL-Chef Claus Weselsky zitiert, der sich gegenüber der Süddeutschen Zeitung geäußert hatte. Verhindern könne die Deutsche Bahn weitere Streiks selbst, indem der Konzern zeitnah ein neues Tarifangebot vorlegt. Optimistisch zeigt sich der Chef der Gewerkschaft dabei allerdings nicht. Er erwarte nicht, „dass sich die Manager auf den Rücken legen und sagen: ‚Wir wollten dem Weselsky immer schon seine Wünsche erfüllen.‘“
Nicht nur neue Streiks fassen die Lokführer für die kommende Zeit ins Auge, sondern auch Arbeitsniederlegungen, die länger als der Ausstand der vergangenen Woche dauern. „Je länger wir streiken, desto stärker ist die Reaktion der Öffentlichkeit. Wenn das Management meint, sie halten den Frust der Bürger länger aus als die Mitarbeiter, dann sage ich ihnen: Sie verschätzen sich“, wird Weselsky weiter zitiert. Dabei seien durchaus auch Streiks am Wochenende möglich, denn je länger diese grundsätzlich dauern, desto schwieriger werde es, Wochenenden davon auszunehmen.
Streiks mit deutlichen Auswirkungen auf den Güterverkehr
Von den jüngsten Streiks der GDL waren nicht nur Tausende Passagiere betroffen, auch im Schienengüterverkehr waren die Auswirkungen deutlich spürbar: Rund 300 Güterzüge von DB Cargo seien ausgebremst und auf diesem Wege auch Lieferketten beeinträchtigt worden.
Das Unternehmen habe laut eigenen Aussagen nur „durch höchste Kraftanstrengungen“ dafür gesorgt, dass wichtige, das heißt versorgungsrelevante Züge fahren konnten, die etwa Kraftwerke oder auch Industriebetriebe belieferten. Der Logistiker bezeichnete den Streik als „Rückschlag für den klimafreundlichen Schienengüterverkehr“. Betroffene Waren seien auf die Straße zurückverlagert worden, um die Belastung der Lieferketten so gering wie möglich zu halten. Neben diesen Einschränkungen kritisierte die Deutsche Bahn vor allem die kurzfristige Ankündigung der Streiks.
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