Die Anzahl der Pakete wächst stetig: Während die Deutsche Post in diesem Bereich mit neuen Rekordmengen rechnet, geht das Briefgeschäft weiter zurück.
Im vergangenen Jahr erreichte die Deutsche Post DHL Group bereits im November mit 1,6 Milliarden einen neuen Paket-Höchstwert – doch die aktuellen Entwicklungen lassen vermuten, dass das Paketvolumen erneut ansteigt. „Gerade das erste Quartal war gegenüber dem Vorjahr extrem stark, da es im ersten Quartal 2020 noch keine wesentlichen Auswirkungen der Pandemie auf den Online-Handel gab“, zitiert der Stern Tobias Meyer, Post-Vorstand für den Bereich Post und Paket Deutschland, mit Verweis auf Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Steigende Paketmengen trotz Corona-Lockerungen
2020 hätte das Paketgeschäft insbesondere durch den Lockdown einen Zusatzeffekt erlebt. Doch auch mit Lockerungen seien die Paketmengen gestiegen. Im zweiten Quartal wurden täglich 7,6 Millionen Pakete befördert, so Meyer. „Das sind fast 30 Prozent mehr als sonst im Jahresdurchschnitt pro Tag.“ Die Aussichten sind entsprechend gut: „Für das zweite Halbjahr erwarten wir noch ein moderates Wachstum, so dass für das Gesamtjahr auf jeden Fall ein Plus im Verhältnis zum Vorjahr stehen sollte.“
Für das Weihnachtsgeschäft hatte man zunächst nicht mit neuen Beschränkungen gerechnet, doch dies bewertete der Post-Vorstand nun neu: „Wenn ich mir die Entwicklung der Inzidenzen der letzten Woche anschaue, habe ich allerdings meine Zweifel, ob es wirklich ein direkter Weg in die Normalisierung ist.“
Briefgeschäft erholt sich nicht – Portoerhöhung sehr wahrscheinlich
Im Briefgeschäft verzeichnet der Konzern indes einen weiteren Rückgang, eine grundlegende Erholung werde deshalb nicht mehr erwartet. Das Briefnetz habe zudem hohe Fixkosten – diese würden in ähnlicher Höhe bleiben, auch wenn die Briefmengen zurückgehen. Damit wird eine Portoerhöhung für das kommende Jahr noch wahrscheinlicher, denn höhere Kosten bei sinkender Nachfrage würden eine solche rechtfertigen. „Dass unsere Kosten steigen, ist offensichtlich. Die Lohntarife sind in den vergangenen Jahren gestiegen und wir erleben auch bei anderen Kostenarten erhebliche inflationäre Tendenzen. Da zudem das Briefgeschäft rückläufig ist, steigen die Stückkosten“, so Tobias Meyer. Wie hoch eine Portoerhöhung ausfallen könne, darüber gibt es aber weiterhin nur Spekulationen. Gemunkelt wird, dass ein Standardbrief künftig statt 80 Cent sogar 1 Euro kosten könnte.
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