Die Tschechische Post will die Bearbeitung von Sendungen aus China optimieren und tut sich deshalb mit dem E-Commerce-Anbieter Wish zusammen.

Über den US-Marktplatz Wish werden zahlreiche Waren verkauft, die vornehmlich aus China und anderen EU-Drittstaaten stammen. Diese Tatsache will sich die Česká pošta nun zunutze machen. Es sei ein Versuch des Postdienstleisters, einen Teil des bürokratischen Aufwands zu reduzieren, der im Zusammenhang mit Steuern und Zöllen entstünde, wie EcommerceNews.eu meldet

Der Mehraufwand mit Sendungen aus Fernost komme u. a. wegen der neuen Vorschriften zur Umsatzsteuer der Europäischen Union zustande, die seit 1. Juli gelten. Seitdem müssen etwa auch für Sendungen mit einem Warenwert unter 22 Euro Einfuhrumsatzsteuern gezahlt werden. Auf diese Weise will die EU eine steuerrechtliche Bevorzugung von ausländischen Händlern vermeiden. Aus China seien jährlich etwa rund 150 Millionen Sendungen mit geringem Warenwert in die EU verschickt worden. 

Marktplätze erheben Umsatzsteuern selbst

Mit derartigen Kooperationen hat der tschechische Postdienstleister bereits Erfahrung: 2020 traf die Post eine ähnliche Vereinbarung mit dem chinesischen Amazon-Äquivalent AliExpress. Der Marktplatz führt seit Kurzem die entsprechenden Steuern über den Import-One-Stop-Shop (IOSS), den die EU am 1. Juli eingeführt hat, an die Europäische Union ab. 

Dank der Kooperation wird auch Wish künftig die Steuerzahlung bzw. entsprechende Verwaltungsschritte übernehmen, wenn tschechische Kundinnen und Kunden auf dem Marktplatz bestellen und ihr Paket mit der tschechischen Post zugestellt wird. Auf diese Weise könnte die Käuferschaft auch ermutigt werden, künftig Bestellungen über Wish aufzugeben.

Hierzulande erheben Paketdienste teilweise Servicegebühren, wenn die Steuern nicht bereits über Marktplätze gezahlt worden sind – bei DHL und UPS sind es beispielsweise 6 Euro.