Die Deutsche Bahn hat kein gutes erstes Halbjahr erlebt. Mehrere Unwetter und die langen Lokführer-Streiks haben den Gewinn des Konzerns deutlich einbrechen lassen. Auch die Zahl der Reisenden entwickelt sich alles andere als erfreulich.
391 Millionen Euro – das ist das Ergebnis nach Steuern für die Deutsche Bahn im ersten Halbjahr 2015. Damit hat der Konzern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Gewinnrückgang um ganze 39 Prozent hinnehmen müssen – im vergangenen Jahr lag das Ergebnis nach Steuern bei noch 642 Millionen Euro. Der Umsatz der Deutschen Bahn stieg von Januar bis Juli 2015 leicht um 1,3 Prozent, das operative Ergebnis sank um rund ein Fünftel auf 890 Millionen Euro.
Wie PZ-news.de berichtet, führt Bahnchef Rüdiger Grube diese Entwicklung auf heftige Unwetter zu Beginn des Jahres und die langen Lokführer-Streiks zurück. In den Jahren 2014 und 2015 haben diese Streiks nach Angaben von Grube einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von 500 Millionen Euro verursacht. Finanzvorstand Richard Lutz betonte, dass man mit dem Ergebnis des ersten Halbjahres „nicht zufrieden“ sein könne.
"Schlanker, schneller, kundenorientierter"
Zudem zeigt sich, dass offenbar immer weniger Reisende die Bahn nutzen: Im ersten Halbjahr ging ihre Zahl um 1,6 Prozent zurück. Auch hier sieht der Konzern die Unwetter und die Streiks in der Verantwortung. Dazu kommt die stärkere Konkurrenz der Fernbusse und die niedrigen Spritpreise.
Bahnchef Grube hat zudem einen Sechs-Punkte-Plan vorgestellt, der die Deutsche Bahn „schlanker, schneller und kundenorientierter“ machen soll. „Eine straffere Führung, schlankere Strukturen und mehr Fokus auf den Kunden sollen uns in die Lage versetzen, die sich rasant ändernden Herausforderungen in der Welt der Mobilität und Logistik erfolgreich zu meistern“, so Grube. Unter anderem werde der Konzernvorstand nun von acht auf sechs Mitglieder verkleinert. Insgesamt sollen in der Zentrale bis zum Jahr 2020 rund 700 Millionen Euro eingespart werden.
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