Der Großteil der Unternehmen ist sich einig: Ökologische Verantwortung ist heute ein Muss.
74 Prozent der Unternehmen sehen es als essenziell an, dass ökologisches Handeln nicht rein zur Zufriedenstellung von Kundenwünschen durchgeführt wird. Das ergab die Studie „Green Supply Chain Management“, für die KEP-Dienstleister Hermes 200 deutsche Logistikexperten befragt hat. „Der Anspruch in der Logistik sollte es also sein, diesen veränderten Anforderungen nicht nur Rechnung zu tragen, sondern die Nachhaltigkeit auch zukunftsgerichtet weiter voranzutreiben“, schlussfolgert daraus Stephan Schiller, CEO von Hermes International, wie es in der Presseankündigung zur Studie heißt. Immerhin jedes fünfte der untersuchten Unternehmen hat aber bereits mit der Implementierung ökologischer Maßnahmen in ihrer Lieferketten begonnen.
Erstellung einer CO2-Bilanz ist erst der Anfang
Um sich dem Ausmaß und der Notwendigkeit ökologischer Maßnahmen überhaupt bewusst zu werden, ist die Bilanzierung des eigenen CO2-Ausstoßes ein wichtiger erster Schritt. Laut Studie tun dies etwa ein Drittel der Unternehmen, dieser Wert stieg im Vergleich zu 2020 um 12 Prozent. Insbesondere in Hinblick auf die gestiegenen Anforderungen an die Zustellbranche hebt Stephan Schiller diese Steigerung als beachtliche Leistung hervor.
Von den Unternehmen, welche aktuell noch keine Bilanz anfertigen, plane gut ein Drittel zumindest, eine solche in naher Zukunft einzuführen. Die 24 Prozent, welche keine Bilanzierung anstreben, gaben vor allem fehlende Normen oder interne Kapazitäten als Gründe hierfür an.
Zu den bereits implementierten Maßnahmen, die aktiv die Emissionen senken können, gehören für gut die Hälfte (53 Prozent) der Unternehmen, die ihre CO2-Bilanz messen, alternative Verkehrsmittel. 47 Prozent setzen außerdem auf ein regionales Liefernetz, um die Wege generell zu verkürzen. Auch setzen viele von ihnen auf die Kompensation des CO2-Ausstoßes – diese Methode nutzen im Vergleich zum Vorjahr immerhin 14 Prozent mehr Firmen.
Kaum Einfluss auf Zulieferer
Eine weitere interessante Erkenntnis der Studie ist, dass Druck seitens der Auftraggeber Firmen zwar zu mehr nachhaltigen Bestrebungen führen könnte, diese Firmen aber wiederum den Druck nicht an ihre eigenen Zulieferer weitergeben. So gaben 61 Prozent der Befragten an, keinerlei Einfluss auf das Verhalten ihrer Zulieferer zu haben. Wie in solchen Situationen am besten reagiert und das bestmögliche für die Umwelt tut, scheint vielen Logistikverantwortlichen bislang unklar. Diesbezüglich wünscht sich jeder Zweite (54 Prozent) eine stärkere Beratung durch den Logistikdienstleister.
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