Die Streetscooter werden künftig nicht länger von der Post produziert – die Produktion geht nun offiziell an einen Elektroauto-Investor.
Die Deutsche Post DHL Group (DPDHL) verkauft nach über sieben Jahren Eigentümerschaft die Rechte und das Know-how zur Produktion der eigenen StreetScooter-Elektrotransporter an das internationale Firmenkonsortium Odin Automotive S.à.r.l. (Luxembourg). Der Verkauf umfasst das geistige Eigentum für die Fahrzeugmodelle D17 und D20 sowie die beiden hundertprozentigen Tochtergesellschaften in der Schweiz und in Japan, teilt der Konzern mit.
Das Vorhaben wurde bereits im Oktober 2021 bekannt. Details zum Kaufpreis wurden nicht veröffentlicht.
Post mischt bei StreetScootern auch in Zukunft noch mit
Odin wird die beiden StreetScooter Modelle weiter herstellen. Dabei wird sich der Bonner Logistiker auch nicht gänzlich zurückziehen, sondern bleibt mit einem Anteil von 10 Prozent Minderheitseigentümer bei der Finanzholding, die sich aus mehreren institutionellen und privaten globalen Investmentpartnern zusammensetzt.
Die StreetScooter GmbH verbleibt zudem mit den bestehenden 300 Beschäftigten bei DPDHL und wird weiter als Zulieferer von Fahrzeugteilen und Batterien agieren. So plant das Unternehmen weiterhin den Ausbau der Flotte auf 21.500 Streetscooter – die Produktion könnte früheren Berichten zufolge bis Mitte des Jahres erfolgen. Im Anschluss wird das einstige Aachener StartUp dann die Wartung und Pflege der Bestandsflotte übernehmen, heißt es. Derzeit sind über 17.000 Streetscooter für die Post im Einsatz.
Langwieriger Verkaufsprozess
Die Auslagerung der Produktion für die E-Fahrzeuge war lange geplant: Im März 2020 hatte die Post den Produktionsschluss verkündet, die Pläne zum Verkauf oder geeigneten Partnerschaften reichen sogar noch weiter zurück. Die Produktion hatte sich für die Post zu einem Verlustgeschäft entwickelt, allein in 2020 erzeugte sie ein Minus von 318 Millionen Euro. Auch tauchten immer wieder technische Probleme bei den E-Fahrzeugen auf, die Nachfrage abseits der Post fiel außerdem verhalten aus.
Allerdings fand sich lange kein geeigneter Abnehmer. Im Gespräch waren unter anderem Aachener Maschinenprofessor Günther Schuh, der das StartUp 2010 gegründet hatte, oder – lediglich auf politisches Drängen hin – Tesla-Gründer Elon Musk. 2021 soll die Post dann einen nunmehr erfolgreichen letzten Verkaufsversuch gestartet haben.
Kommentar schreiben
Antworten
Aber bei der Post sitzen ja eh nur Birnen. Das Auto ist vom Preisleistungsv erhältnis auch ein absoluter Flopp.
Seit 2010 hat sich in der Elektromobilitä t halt sehr, sehr viel getan. Also gut, dass die Post jetz nur noch 10% hat.
Selbst die Postbank ist ja nun nicht mehr Post....
Ihre Antwort schreiben