Ein Berliner StartUp nimmt sich umfassend dem Thema Sendungskommunikation an und will so auch für weniger fehlerhafte Zustellversuche sorgen.
Die Berliner Firma Karla will unter dem Motto „Kein Stress. Kein Chaos. Alle deine Lieferungen, wann und wo du willst“ die Zustellung von Online-Bestellungen optimieren und setzt beim Thema Kommunikation an: In einer App soll es sowohl für die Verbraucherinnen und Verbraucher als auch für Online-Shops ersichtlich sein, wo sich eine Bestellung gerade befindet, Lieferdetails und Zeitpunkte sollen sich individuell anpassen lassen. Jetzt sicherte sich das junge Unternehmen – noch vor dem Start – in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde 3,4 Millionen Euro von Investoren, darunter 468 Capital, La Famiglia, Jochen Engert von Flix Mobility, Oliver Merkel von Flink sowie Florian Gschwandtner von der Lauf-App Runtastic, meldet Gründerszene.
Mehr Zufriedenheit beim Online-Kauf
Negative Erfahrungen und Beschwerden über Paketdienste gibt es zuhauf. Eben da will Karla ansetzen: „Nach einer schlechten Liefererfahrung verliert ein Online-Shop im Durchschnitt zwei Drittel aller Kunden. Wenn wir aber den Kund:innen die Möglichkeit bieten, den Lieferstatus ihrer Bestellung jederzeit zentral einzusehen und Lieferdetails wie zum Beispiel das Lieferzeitfenster nach individuellen Bedürfnissen anzupassen, steigert dies die Zufriedenheit über den Lieferprozess. Beschwerden bei Online-Händlern und Zahlungsdienstleistern über verlorene Pakete oder verfehlte Zustellungen werden so reduziert“, so Mitgründer Philippe Padrock zu den Möglichkeiten der App, wie bei t3n zu lesen ist. Ein weiteres Feature soll es sein, Retouren, Reklamationen und Erstattungen über die Anwendung abzuwickeln.
Eigenes Lieferpersonal oder Lager wolle Karla nicht unterhalten. Für die Zustellung wolle man unter anderem die Distributionszentren von Flink oder Flaschenpost anzapfen und Sendungen dort zwischenlagern – die Lager seien oft nicht ausgelastet und erhielten so eine zusätzliche Einnahmequelle. „Wir wollen die logistischen Kapazitäten nutzen, die es in den Städten sowieso schon zuhauf gibt“, sagt Philippe Padrock. Auch Uber-Fahrer sollen als Kuriere infrage kommen. Gerade auf der letzten Meile wolle man die Zustellung effizienter gestalten, heißt es im t3n-Bericht weiter. „Doch je öfter die Logistikdienstleister auf Anhieb und im ersten Versuch ein Paket auch zustellen können, umso eher geht die Rechnung auf, bleibt das Geschäft rentabel. Hierzu kann Karla beitragen“, führt Mitbegründer Frederik Schröder hierzu aus.
Launch zur Weihnachtssaison geplant
Das frische Kapital solle nun zunächst ins eigene Personal fließen, bis Ende des Jahres wolle man etwa 20 Angestellte beschäftigen, wie Gründerszene erfuhr. Der Launch könne womöglich Ende November erfolgen: „Rechtzeitig zum Beginn des Black Fridays und des Vorweihnachtsgeschäfts wollen wir live sein“, heißt es.
Damit das Konzept letztlich aufgeht, müssten Kundinnen und Kunden, Shops und Logistiker jedoch zahlreich Daten mit der App teilen. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten.
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Also möchte man mit Fremder, recht starrer Infrastruktur was genau machen?
Flexiblere Lieferfenster wird es nicht geben, die Touren der Fahrer sind geplant und das möglichst effizent für den Carrier.
Die Carrier werden nicht drauf einsteigen, da ihnen egal ist, ob ich als Kunde meine Kunden verliere, der Markt ist überschtlich. Warum auch? Wenn ich mit DHL nicht klar komme, muss ich zu GLS, DPD oder eben andersrum.
Gehen wir davon aus, dass Flink und Flaschenpost Kapazitäten frei haben, so ist es doch deren bestreben diese Kapazitäten möglichst zügig selbst zu benötigen.
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