Die Briefpost nimmt ab, während die Paketmengen weiterhin auf einem Niveau bleiben. Für die Post ist dies herausfordernd.
Vor allem in ländlichen Gebieten werden Briefe und Pakete im Verbund, also von nur einer Postbotin bzw. einem Postboten zugestellt. Bereits mehr als die Hälfte der insgesamt 55.000 Zustellbezirke in Deutschland wurde bereits auf dieses System umgestellt, 2025 sollen es 75 Prozent sein – und dementsprechend wird auch die Zahl der reinen Briefträgerinnen und Briefträger abnehmen.
Der Schwund der Briefpost sei für den Konzern dabei von sehr hoher Bedeutung, wie aus einem internen Schreiben, das der Deutschen Presseagentur (dpa) vorliegt, hervorgeht. Demnach erklärte der Konzern, dass man „permanent steigenden Anforderungen durch Wettbewerb, Kunden und Gesetzgeber ausgesetzt“ sei und gegensteuern müsse. Andernfalls gäbe es „schwerwiegende betriebliche Konsequenzen“, zitieren dpa/Heise aus dem Schriftstück.
Verbundzustellung soll Jobs erhalten
Laut dem deutschen Post- und Paket-Vorstand und baldigem Post-Chef Tobias Meyer weite man die Verbundzustellung aktuell dort aus, wo es „sinnvoll und machbar“ sei, um den eigenen Beschäftigten „weiterhin sichere Arbeitsplätze mit auskömmlichen Löhnen bieten zu können“.
Gewerkschafter sehen die Entwicklung kritisch, u. a. fürchtet Maik Brandenburger von der DPVKOM körperliche Mehrbelastungen, viele Zustellende würden bereits „am Limit und mitunter darüber hinaus“ arbeiten. Auch ein möglicher Personalabbau wird kritisch gesehen. Verdi wiederum zeigte sich offener und erklärte, dass die Umstellung auch dazu beitrage, Arbeitsplätze auf lange Sicht zu sichern. Einen Zwang zur Umstellung dürfe es aber nicht geben.
Maßnahmen in der Briefpost
Kommt es nicht zu einer Umstellung, könnte das Zustellnetz für Briefe nicht länger wirtschaftlich sein. Die Thematik ist keinesfalls neu: Erst im Februar wurden entsprechende Pläne zur Ausweitung der Verbundzustellung bekannt. Die Coronapandemie habe den Wandel hin zu weniger Briefen und mehr Paketen verschärft – so gab es weniger Unternehmenspost bei gleichzeitig stark steigenden Paketmengen aufgrund des zunehmenden Online-Handels.
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Auch weitere Maßnahmen zielen darauf ab, die Bezahlbarkeit des Briefnetzes aufrechtzuerhalten. Unter anderem plant die Post ab 2023 einen Rabatt für Geschäftskunden, wenn diese beim Briefversand längere Laufzeiten in Kauf nehmen. Im Gespräch war außerdem die Abschaffung der Montagszustellung.
Zudem plädierte die Post u. a. auch mit der Begründung für mehr Nachhaltigkeit für Änderungen bei der Briefzustellung: So möchte sie gern auf die sogenannten Brief-Flieger verzichten, die derzeit pro Nacht je einen Hin- und Rückflug durchführen, damit Briefe am Folgetag zugestellt werden können. Dafür sei aber auch eine Gesetzesänderung notwendig, der zufolge aktuell 80 Prozent der Briefe am nächsten Werktag ausgeliefert werden müssen. Mit einer Umlagerung der Brieftransporte auf Lkw würde diese Zustellquote sinken.
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Das macht keinen Spaß mehr.
Andere Versandunterneh men werfen auch schnell mal die Sendung einfach vor die Haustür ohne zu klingeln, ohne Abstellgenehmig ung, obwohl man zu Hause ist.
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bei Sendungsverfolg ung musst Du dann erstmal suchen wer zuständig ist.
bei letzteren natürlich klingelt keiner - also Zettel im Kasten.
Abholung - Trommelwirbel ca. 3,5 Km weiter in irgendeinen Tabakladen.
Als Fußgänger heißt das dann U-Bahn mit Umsteigen, je nach Stationen (kurz- oder Langstrecke) ca. 4,00 bis 6,00 Euro Ticketpreis hin und zurück, abgesehen von der Zeit.
mit Auto auch nicht viel besser, Parkplätze - Ticket wenn vorhanden, Sprit ?
mit Fahrrad, bei Wind und Wetter, und ich werde auch nicht jünger.
also nur auf den Weg der weiteren Optimierung, für noch mehr Gewinn.
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