Die Deutsche Post DHL Group macht erneut einen Ausflug in die Fashion-Branche und launcht eine neue Kollektion.
Der Logistikkonzern ist bekanntermaßen kein Neuling mehr in der Modewelt. Und so folgten gleich 848 Teilnehmer einem Aufruf zum Design-Wettbewerb, den DHL im vergangenen Herbst gemeinsam mit dem sozial-ökologischen Münchener Label Mykke Hofmann ausrief. Aus 2.375 eingereichten Designs wurden sechs Gewinner auserwählt, deren Kleidungsstücke – ein Trenchcoat, eine Bluse, eine Hose, ein Kleid sowie ein Set aus einem Ober- und Unterteil nun als limitierte Kollektion mit dem Namen „Forever Pieces“ seit dem 16. Mai über den Online-Shop von Mykke Hofmann erhältlich sind. Sämtliche Einnahmen werden dem SOS-Kinderdorf gespendet werden, teilt DHL mit.
Langlebige Mode
Der Wettbewerb fand unter dem Motto „Positive Fashion“ statt. Wie Arjan Sissing, Global Head of Brand Marketing bei DHL ausführt, steht dies für „Nachhaltigkeit und vereint damit Themen wie nachhaltige Produktion, Zirkularität und faire Produktionsbedingen mit der Langlebigkeit von Mode.“
Die Gewinner-Kleidungstücke sind allesamt in zeitlosen Designs gehalten, die kurzweilige Trends überdauern sollen. Produziert wird in einer Manufaktur in Serbien, deren Beschäftige 50 Prozent über Tarif bezahlt werden. Um den Wert der Bekleidung zusätzlich langfristig zu sichern, erhalten Kundinnen und Kunden ein Garantiezertifikat in Form eines klimaneutralen NFT (Non-Fungible Token). Über dieses sind auch eventuelle, zukünftige Reparaturarbeiten abgesichert.
Ein Trenchcoat, der mehr kann
Die Nachwuchsdesign-Talente zeigten beim Wettbewerb, wie wichtig der Nachhaltigkeitsgedanke heutigen Generationen ist. Die Warschauerin Marta Soloducha entwarf beispielsweise nicht nur einen Trenchcoat: Der Mantel sticht vor allem durch seine Vielseitigkeit hervor. So lassen sich die Ober- und Unterhälfte voneinander trennen und separat als Blazer und Rock tragen.
Die Argentinierin Micaela Clobourg entwarf ein Set aus einer Hose und einem Shirt. Bei der Produktion beider Stücke wurde darauf geachtet, dass im Rahmen der Produktion kein unnötiger Müll durch Verschnitt entsteht. Neben der Möglichkeit, ihre Designs realisiert zu sehen, erhielten die Gewinner des Wettbewerbs ein Preisgeld von 1.000 Euro.
Abkehr vom bekannten DHL-Design
Die bisherigen Ausflüge von DHL in die Fashion-Welt waren allesamt sehr erfolgreich. Dabei setzte man jedoch jedes Mal auf den Wiedererkennungswert der Marke. Knalliges Gelb und leuchtendes Rot machten deutlich, wer hinter den Kollektionen steckt. Ob T-Shirts, Hoodies oder Handyhüllen – DHL stand bei den frühen Designs deutlich im Vordergrund.
Doch durch diese Experimente scheint sich der Logistikkonzern durchaus einen Namen in der Modewelt gemacht zu haben, so dass es nun möglich scheint, die Markenidentität mehr und mehr hintenan zu stellen. Bereits die letzte Kooperation mit Designerin Christy Ng war ein Versuch, sich im Luxus- und Designbereich zu behaupten, während die Marke DHL auf den Taschen subtiler verwendet wurde. In der jetzt erscheinenden „Forever Pieces“-Kollektion ist sie auf den ersten Blick gar nicht mehr ersichtlich.
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